Vorbei...

Österreichische Telefonauskunft nicht mehr kostenlos

Ab September will die Telekom Austria selbst verdienen
Von Marie-Anne Winter

Damit ist die günstigste Möglichkeit, an eine Telefonauskunft zu kommen, bald Vergangenheit. Bereits am Montag kündigte die Telekom Austria in einer Pressemitteilung an, ab September Gebühren für die bisher kostenlose Telefonauskunft zu berechnen. Für eine Auskunft, die durchschnittlich 45 Sekunden dauert, werden für Privatkunden künftig etwa 11 ATS fällig, Geschäftskunden bekommen die gewünschte Nummer für durchschnittlich 8 ATS (7 ATS entsprechen rund einer Mark).

Die oft zitierte Behauptung der Anbieter, die Telekom Austria sperre ihre Auskunft für deutsche Telefonanbieter, trifft allerdings nicht zu. Eine Sprecherin der österreichischen Telekom teilte teltarif.de mit, dass das Unternehmen nichts mit der Abschaltung bestimmter Leitungen zu tun habe. Natürlich habe die Telekom Austria kein Interesse, gegen die EU-Auflagen zu verstoßen, nach denen jedes Mitgliedsland seine eigene Auskunft anbieten müsse, die von den jeweiligen Telefonkunden im Land auch genutzt werden solle - aber man könne den Menschen auch nicht verbieten, die österreichische Auskunft anzurufen. Vermutlich würden die Anbieter selbst die Auskunftsnummer sperren, weil sie befürchten, die ab September entstehenden Kosten tragen zu müssen. Nebenbei bemerkt: wenn die Auskunft erst einmal kostenpflichtig ist, kann die Telekom Austria eigentlich gar kein Interesse daran haben, auf weitere Einnahmen zu verzichten.