Gesperrt

SIM-Lock bei Vertragskunden

D1 liefert nun auch an Kunden mit Laufzeitverträgen gesperrte Handys aus
Von Volker Schäfer

VIAG Interkom machte mit LOOP-Paketen im Sommer 1999 den Anfang, die anderen Netzbetreiber zogen mit ihren Prepaid-Paketen nach: Es gibt nun auch für Kunden, die keinen Laufzeitvertrag unterschreiben, subventionierte Handys. Der Haken an der Sache: Die Geräte sind mit einem so genannten SIM-Lock versehen. Das heißt, sie funktionieren nur mit den Karten, die der Netzbetreiber zulässt.

Am besten haben es hier D1- und E-Plus-Kunden. Hier sind nämlich alle Karten des jeweiligen Netzes erlaubt, egal ob es sich um eine Prepaid- oder Vertragskarte handelt, egal ob es sich um eine Providerkarte oder um eine SIM direkt vom Netzbetreiber handelt.

Bei VIAG Interkom kann man zwar alle LOOP-Karten in den Prepaid-Handys betreiben, aber keine E2-Vertragskarten. D2 lockt die Geräte sogar auf die dazugehörige Karte. Keine andere SIM kann in den zu den Paketen gehörigen Handys betrieben werden.

Nach 24 Monaten bekommt man vom Netzbetreiber oder Provider den Freischaltcode, nach dessen Eingabe man dann auch die Karten der Konkurrenz verwenden kann. Möchte man den Code vor Ablauf dieser Frist haben, bitten die Provider zusätzlich zur Kasse. Knapp 200 Mark kostet die Freischaltung innerhalb der ersten beiden Jahre.

Bislang waren SIM-Locks nur bei Prepaid-Paketen üblich. T-D1 hat aber nun damit begonnen, auch Vertragskunden zu verärgern, indem man Handys ausliefert, die nur SIM-Karten von T-Mobil akzeptieren. Erstes betroffenes Gerät ist das neue Motorola V 3690, der Nachfolger des erfolgreichen V 3688. Dieses kann dank einer Zusatz-Provision für Händler in Höhe von 260 Mark netto besonders preiswert angeboten werden. Der Preis, den der Kunde dafür zahlen muss, ist aber, dass er das Handy nur mit Karten der Telekom-Mobilfunk-Tochter verwenden kann.