Turk Telekom

Türkei gibt Startschuss für Privatisierung von Turk Telekom

Strategischer Partner für Investitionen gesucht
Von AFP / Steffen Pospischil

Die türkische Regierung hat den Startschuss für die Privatisierung des staatlichen Telefonkonzerns Turk Telekom gegeben. Ankara suche einen "strategischen Partner" für das Unternehmen, von dem zunächst 20 Prozent verkauft werden sollen, erklärte die türkische Privatisierungskommission am Dienstag. Bevorzugt werde ein internationaler Anbieter oder ein Konsortium etablierter Telefonanbieter. Der Verkauf soll in der ersten Stufe über ein Auktionsverfahren erfolgen. Die beiden meistbietenden Unternehmen oder Konsortien sollten dann zu weiteren Verhandlungen eingeladen werden. Termin für die Abgabe der Gebote ist demnach der 15. September. Angesichts des späten Termins hielten Beobachter einen Verkauf noch in diesem Jahr für unwahrscheinlich.

Turk Telekom ist der einzige Festnetzanbieter in der Türkei, hat auf dem Mobilfunkmarkt aber mittlerweile Konkurrenz. Das Staatsunternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Vorsteuergewinn von 585 Millionen Dollar (1,2 Milliarden Mark/614 Millionen Euro); es beschäftigt 72.800 Mitarbeiter. Laut Privatisierungskommission ist Turk Telecom der elftgrößte Telekom-Anbieter der Welt.

Der Verkauf des Turk-Telekom-Pakets ist Teil des ehrgeizigen Reformprogramms der türkischen Regierung im Zusammenhang mit einer Vier-Milliarden-Dollar-Kreditzusage des Internationalen Währungsfonds (IWF). Nach dem Verkauf des 20-Prozent-Anteils sollen nach den Plänen Ankaras weitere 19 Prozent an die Börse gebracht werden.