Abzocke!

Verbraucher-Zentrale NRW warnt vor Gebührenfalle

Weiterleitung von der Auskunft ist oft extrem teuer
Von Steffen Pospischil

Die Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor hohen Gebühren bei der Weiterleitung von Gesprächen durch die Auskunft mancher Anbieter. Der Trick ist einfach: Nach erfolgter Auskunft wird man gefragt, ob man gleich weiterverbunden werden möchte. Das ist bequem und geht schnell. Telegate nimmt für diesen Service nach Angaben der Verbraucherschützer pro Minute 48 Pfennig im Minutentakt. Talkline berechnet 50 Pfennig im 7,5-Sekundentakt und o.tel.o gibt sich mit 49 Pfennig in der Minute bei Sekundentakt zufrieden.

Richtig lustig wird es bei demselben Service der Mobilfunkfirmen. Viag verlangt für das Durchstellen 99 Pfennig pro Minute, was bei Viag dem normalen Minutenpreis tagsüber entspricht. e-plus hat eine feste Gebühr von 1,50 Mark plus (kommt daher der Name der Firma?) 1,19 Mark im Sekundentakt. Der D2-Operator will eine Verbindungspauschale von 1,65 Mark, hinzu kommen 15 bis 99 Pfennig pro Minute, abhängig vom gewählten Tarif. D1 ist bei seinem Vermittlungsservice mit immerhin 1,99 Mark dabei, hinzu kommen auch hier die Gebühren für ein normales Inlandsgespräch.

Hauptkritikpunkt der Verbraucherschützer sind aber nicht die hohen Preise, sondern die anscheinend nicht ausreichende Information der Kunden. Wer hat schon diese speziellen Fälle alle im Kopf und kennt das Kleingedruckte? Fair wäre es nur, wenn man den Kunden vor der Vermittlung des Gespräches auf die Kosten hinweist.

Nicht alle beteiligen sich an der Geldschneiderei. Auch auf die Gefahr hin, dass wir wieder als "Telekom-Freunde" beschimpft werden: Entsprechend der Mitteilung der Verbraucher-Zentrale verzichtet die Telekom auf zusätzliche Gebühren bei der Weiterleitung und berechnet "nur" ihren normalen Tarif. Für alle Anbieter die Frage: Wie wäre es mit einer Ansage á la 01051, die den Preis nennt.