Klotz am Bein

Drillisch: Festnetz lohnt sich nicht

Der Kölner Telefonanbieter Drillisch will sich vom Festnetzbereich trennen
Von Marie-Anne Winter

Offenbar haben sich die Kölner mit ihren Festnetz-Angeboten verrechnet. Nachdem die Drillisch AG sehr zur Freude aller Festnetz-Kunden tüchtig an der Preisspirale nach unten gedreht hat, geht dem Unternehmen jetzt die Luft aus: der anhaltende Preisverfall im Festnetz frisst die Gewinne auf. Deshalb soll dieser Geschäftsbereich möglichst schnell verkauft werden. Vorstandschef Marc Brucherseifer plant, ohne Festnetz ins dritte Quartal zu starten.

Ganz anders sieht das bei der Mobil-Telefonie aus, dem Kern-Bereich des Unternehmens. Hier verzeichnet Drillisch starke Zuwächse. Vor allem das Geschäft mit den Pre-Paid-Karten boomt. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres gewann der Konzern 49.000 neue Mobilfunk-Kunden, Ende März meldete die Mobilfunk-Tochter Alphatel insgesamt 315.000 Kunden.

Drillisch engagiert sich auch verstärkt im Internet-Sektor. Durch den Kauf des Suchmaschinendienstes "Acoon" verfügt das Unternehmen über eine der besten Suchmaschinen im Web. Außerdem setzt Drillisch auf das mobile Internet: Mit der Übernahme des finnischen WAP-Spezialisten Open-net Oy will sich der Kölner Konzern als Anbieter von Lösungen und Inhalten für diesen Wachstumsmarkt profilieren.