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Schmalspurflatrate noch schmaler

Surftempo mit T-ISDN@ctive nur 4.800 bit/s
Von Christopher Paun

Als die Deutsche Telekom ihre vier Flatrates angekündigt hat, haben sich sparsame Surfer vor allem für T-ISDN@ctive interessiert. Für knappe 10 Mark im Monat könne man über den ISDN-D-Kanal "always online" sein, hieß es. Allerdings hatte das Angebot sehr schnell den Spitznamen "Schmalspurflatrate" weg, weil Übertragungsraten nur auf Mobilfunkniveau möglich seien - so lautete die offizielle Sprachregelung der Telekom.

Vermutlich hatte man den Begriff bewusst etwas schwammig formuliert. Denn die maximale Übertragungsrate des D-Kanals ist mit 9600 bit/s zwar ebenso hoch wie im GSM-Netz, bei schlechter Empfangsqualität muss man aber ein paar Abstriche machen. Ebenso will die Telekom bei T-ISDN@ctive ein paar Abstriche machen. So geht beispielsweise für das Übertragungsprotokol X75 einiges an Leistung flöten und schließlich muss der D-Kanal auch noch seinen eigentlichen Zweck - wie die Signalisierung von Anrufen - erfüllen. Zum Surfen wird die Telekom - möglicherweise schon Anfang Juni - nur 4.800 bit/s zur Verfügung stellen, bestätigte uns Telekom-Sprecher Walter Genz heute auf Anfrage.

Interessant ist übrigens der Vergleich mit dem Notifyer von Arcor. Bei diesem Dienst ist man zwar ebenfalls über den D-Kanal "always online", kann allerdings nicht frei surfen sondern bekommt nur E-Mail-Benachrichtigungen und aktuelle Nachrichten. Diese kommen aber mit einer Geschwindigkeit von 9600 bit/s ins Haus, wie uns Arcor-Sprecher Thomas Rompczyk heute ausdrücklich bestätigte. Da mag sich für den einen oder anderen die Frage stellen, ob die Telekom nicht noch andere Gründe hat, die Schmalspurflatrate noch schmaler zu machen.