Kapitalerhöhung

Mobilcom reserviert noch mehr Geld für UMTS

Schwarze Zahlen angeblich in drei bis fünf Jahren erreichbar
Von Volker Schäfer

Die Telefongesellschaft Mobilcom will ihren Finanzrahmem für eine UMTS-Mobilfunklizenz möglicherweise durch eine Kapitalerhöhung noch ausweiten. Mobilcom-Chef Gerhard Schmidt sagte in einem Tagesspiegel-Interview, über den Partner France Telecom, der für seine Beteiligung über sieben Milliarden in bar einbringe, sei ein Volumen von 22 bis 24 Milliarden Mark geschaffen, "da wir ein Drittel Eigenkapital und zwei Dritteln Fremdkapital rechnen". Er könne sich vorstellen, darüber hinaus noch weitere Mittel über eine Kapitalerhöhung zu schaffen. "Wir sind finanziell gut vorbereitet", sagte Schmidt.

Schmidt verwies auf Expertenaussagen, nach denen durch die UMTS-Lizenz, die weit schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten sichert, "sehr hohe Kurschancen" geschaffen würden. Wenn Mobilcom eine UMTS-Lizenz bekomme, werde sein Kundenbestand an den Märkten höher bewertet. Damit hätten dadurch auch die Aktionäre Chancen auf höhere Werte. Für den Aufbau eines nahezu flächendeckenden UMTS-Netzes nach dem Erhalt einer Lizenz sind nach Schmidts Worten in Deutschland innerhalb von zehn Jahren etwa zehn bis zwölf Milliarden Mark zu veranschlagen. Die Anlaufverluste bis zum Erreichen der Gewinnzone dürften bei 5 bis 6 Milliarden Mark liegen.

Innerhalb von fünf Jahren sollte die Gewinnzone mit UMTS erreichbar sein, sagte Schmidt. Rentieren sollten sich diese hohen Investitionen, indem man dem Kunden neue Dienste und Leistungen anbieten könne.

Die Allianz mit France Telecom beziehe sich nicht nur auf das Thema UMTS: "Wir sind deren Fuß im deutschen Markt", sagte Schmidt. Einen Verkauf von Mobilcom an die Franzosen könne er sich aber nicht vorstellen, jedenfalls nicht vor dem Ablauf von drei Jahren. France Telecom war im März mit 7,3 Milliarden Mark mit 28,5 Prozent bei Mobilcom eingestiegen.