Ein-/Gemeinsam?

Was macht das Internet mit uns?

Eine neue Untersuchung des Internetverhaltens räumt mit Vorurteilen auf
Von Marie-Anne Winter

3600 Kunden des Angebotes "Internetsommer" wurden von der Berliner naked eye GmbH über ihre Vorlieben und Gewohnheiten interviewt. Die Ergebnisse dieser Online-Befragung von Vielnutzern zeigen, dass so manches Vorurteil über Konsumgewohnheiten und Sozialkompetenz dieser Zielgruppe nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Der einsame Internet-Junkie, dem die Bezüge zur Außenwelt allmählich abhanden kommen, weil er zwischen Computerspielen und Schnäppchenjagd nur noch den Weg in den virtuellen Supermarkt schafft, dürfte ein Einzelexemplar bleiben.

Auch zeigt sich, daß kaum jemand vereinsamt, weil Chat-Lines und Foren reale Begegnungen ersetzen und die angeblich anonymere E-Mail an die Stelle eines Telefonanrufs tritt. Im Gegenteil, über 84% der Befragten sagten, dass sie über das Internet neue private und berufliche Kontakte geknüpft haben. Und 12% wollten sogar ihren Lebenspartner über das Internet kennengelernt haben.

Bemerkenswert ist auch, dass nur 14% der Studienteilnehmer Interesse an Web-Sites mit erotischen oder sexuellen Inhalten bekundeten. Dagegen sind 90% der Vielnutzer an Informationen über ihr Lieblingsmedium, weiteren neuen Medien und Computer interessiert, und 79% sind auf der Suche nach Download-Möglichkeiten für Software. Was die Sicherheit im Netz betrifft, gaben 56% der Befragten an, dass sie die Bezahlung mit der Kreditkarte im Netz für sicherer halten als über das gute alte Telefon.

Die komplette Studie erscheint mit der Unterstützung des Deutschen Multimedia Verbands (dmmv) als 104-seitiges Paperback und ist für den nicht besonders User-freundlichen Preis von DM 149,- per Email unter studie@naked-eye.de zu bestellen. Auszüge daraus können aber online [Link entfernt] bei W\&V gelesen werden.