MLM

D2-Mannesmann startet Strukturvertrieb

Marktführerschaft soll mit Multi Level Marketing gesichert werden
Von Christopher Paun

Im Rennen um die höchsten Kundenzahlen startet D2-Mannesmann zum 2. Mai mit einem neuem Vertriebsweg. Eine Partneragentur aus Bielefeld wurde mit der Umsetzung eines Strukturvertriebes unter dem Namen D2-Direkt [Link entfernt] beauftragt.

D2-Direkt-Vertriebspartner erhalten nicht nur Provisionen, wenn sie selbst einen Kunden werben, sondern auch, wenn ein weiterer Vertreter, den sie vermittelt haben, D2-Kunden gewinnt. Wenn der geworbene Vertreter wiederum einen neuen Vertreter gewinnt, setzt sich das System fort bis in die fünfte "Generation". Bei einem solchen Vertriebssystem verdient derjenige am meisten, der an der Spitze der Pyramide steht.

Das auch "Multi Level Marketing" genannte Vertriebskonzept hat in Deutschland einen eher schlechten Ruf, da es hier wiederholt schwarze Schafe gab. Einen Imageschaden will sich D2 aber auf keinen Fall einhandeln. Deswegen wird für die Aufnahme in das System keine astronomische Summe verlangt, sondern "nur" 40 Mark für die Bearbeitung und das Starter-Paket. Diese Schutzgebühr wir allerdings bei zwei vermittelten Kunden wieder zurückerstattet, betont der D2-Direkt-Geschäftsführer André Geske.

Auch eine Mindestzahl von monatlich zu werbenden Kunden wird nicht festgelegt. Die Vertriebspartner sollen nicht künstlich unter Druck gesetzt werden. Auch ist es nicht nötig, Geld auszulegen, um sich einen Lagerbestand an Handys und Zubehör zuzulegen. Stattdessen wird die bestellte Ware an den Kunden per Post zugestellt. Die Bezahlung erfolgt per Nachnahme, und bei Laufzeitverträgen überprüft der Postbote auch gleich die Ausweispapiere. Das Produktsortiment und die Preise sind identisch mit denen der D2-Shops. Es wird kein Aufpreis für die Lieferung verlangt. Außerdem wird ein Zubehörbundle angeboten, das billiger ist als in den D2-Shops.

Für die Vermittlung eines Laufzeitvertrages erhält der Vertreter beispielsweise 40 Mark, für den Verkauf einer CallYa-Karte 20 Mark. Wohlgemerkt sind dies Bruttobeträge. Wenn man die Mehrwertstuer herausrechnet, bleiben nur noch 34,48 Mark beziehungsweise 17,24 Mark übrig. Interessant wird es erst - wie beim Strukturvertreib üblich - wenn man weitere Vertreter anwirbt. Mit einer kleinen Beispielrechnung soll den Interessenten der Einstieg schmackhaft gemacht werden: Wenn man einmalig vier neue Mitarbeiter wirbt, die wöchentlich einen Vertrag und eine CallYa-Karte vermitteln sowie jeweils einmalig vier neue Partner anwerben, die wiederum ebenso erfolgreich sind, dann soll einem in einem halben Jahr ein monatlicher Verdienst in Höhe von 72.560 Mark winken.

Dass auch hier die Mehrwertsteuer mit drin ist, steht wiederum nur im Kleingedruckten. Auch die Anzahl der geworbenen Vertreter, die für ein solches Szenario nötig sind, muss man sich schon selber ausrechnen. Sage und schreibe 1024 Freunde und Bekannte müssen aktiv sein, damit der Pyramidenoberste solche Provisionen bekommt. Ob ein solcher Erfolg machbar ist, darf bezweifelt werden. Denn für viele Leute hat das Wort Vertreter und Strukturvertrieb einen negativen Klang. D2-Direkt verspricht allerdings, dass Reklamationen in den D2-Shops abgewickelt werden.