Gerecht?

Viag Interkom bestraft Preselect-Kunden

Schlechtere Konditionen als im offenen Call by Call
Von Christian Herpich

Die Marktgesetze, die bei anderen Anbietern gelten, scheinen für Viag Interkom nicht zu greifen. Während die meisten Anbieter Kunden, die einen Preselectionvertrag abschließen, mit günstigeren Tarifen belohnen, sieht dies bei Viag Interkom ganz anders aus.

Wie von einem Viag-Sprecher auf Nachfrage bestätigt, kosten Gespräche für Preselect-Kunden immer noch 15/10/5 Pfennig pro Minute (abgerechnet im 10-Sekundentakt), während die Call by Call Kunden schon seit 1. März 14/8/5 Pfennig im Minutentakt zahlen.

So zahlen langtelefonierende Preselect-Kunden in der Freizeit bis zu 25 Prozent mehr als nicht angemeldete. Selbst dann, wenn sie eine ihrer fünf Lieblingsnummern anrufen, beträgt der Mehrpreis immer noch bis zu 12,5 Prozent.

Auf dieses Paradoxon angesprochen, konnte die Viag-Hotline nur mit Schulterzucken antworten. Bleibt nur zu hoffen, daß dieses Modell nicht Schule macht und mehrere Anbieter auf die Idee kommen, den fest angemeldeten und vermutlich weniger gut informierten Preselect-Kunden höhere Tarife zu berechnen als den nicht so treuen Call by Call Kunden, die man nur durch relativ günstige Tarife halten kann.

Zwar sei auch für Preselect- und Genionkunden im April eine Preissenkung geplant. Wann und in welcher Form, konnten wir aber bis jetzt noch nicht in Erfahrung bringen.