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debitel will bei UMTS-Netzbetreiber das Sagen haben

Joint Venture mit MobilCom in Frage gestellt
Von Volker Schäfer

Die Telefongesellschaft debitel will für den Fall der Zuteilung einer UMTS-Mobilfunklizenz entgegen ihrer bisherigen Vereinbarung mit MobilCom die unternehmerische Führung bei einem geplanten gemeinsam Netzbetreiber haben. Mit dieser Ankündigung vom Donnerstag stellte die Stuttgarter debitel AG das bisherige Joint Venture mit der MobilCom AG (Büdelsdorf) für die Bewerbung um eine Lizenz der dritten Generation in Frage.

Die beiden Telefonunternehmen hatten im Januar das Unternehmen Mediatechnik mbH gegründet, um sich gleichberechtigt um die neue Lizenz zu bewerben. Der debitel-Aufsichtsrat habe am Mittwoch die Bewerbung für die UMTS-Lizenz gebilligt, teilte das Unternehmen mit. debitel werde die unternehmerische Führung in einer zukünftigen UMTS-Netzbetreibergesellschaft innehaben.

"Mit der Finanzkraft und dem technischen Know-how des debitel-Großaktionärs Swisscom sowie dem ausgezeichneten Marktzugang von debitel zählen wir uns zu den aussichtsreichsten Kandidaten", erklärte der Vorstandsvorsitzende Joachim Dreyer. Allerdings hat MobilCom inzwischen die France Telecom im Rücken. Das Argument des Hauptaktionärs sollte damit eigentlich entkräftet sein.

Zudem gab debitel bekannt, das Unternehmen erwarte allein im ersten Quartal in Deutschland 700.000 neue Teilnehmer. Zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Jens Alder, Präsident der Konzernleitung der Swisscom AG gewählt.