Falle

Tarifwechsel nur auf Wunsch

E-Plus-Kunden müssen ausdrücklich in die neuen Tarife wechseln
Von Volker Schäfer

Wie die Konkurrenten T-D1, D2 Mannesmann und VIAG Interkom hat auch E-Plus auf der CeBIT Ende Februar neue Tarife bekanntgegeben. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern werden bei E-Plus die Kunden allerdings diesmal nicht automatisch auf die neuen Preise umgestellt.

Nicht ohne Grund: Im Gegensatz zu den Tarifsenkungen seiner Mitbewerber handelt es sich bei E-Plus einmal mehr um eine gemischte Packung. Auf der einen Seite wurden werbewirksam Preise gesenkt, auf der anderen Seite aber hat Deutschlands drittgrößter Mobilfunkanbieter auch Tarife erhöht.

Sofort aufgefallen ist das beim Time & More-Modell, wo der Minutenpreis für Gespräche außerhalb der Inklusivminuten nun generell 99 Pfennig in der Hauptzeit beträgt. Bislang konnten z.B. Time & More 1000-Kunden hier - auch in andere Mobilfunknetze - rund um die Uhr für 39 Pfennig pro Minute telefonieren.

Ein Blick in die aktuelle Ausgabe des Amtsblatts der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post verrät, dass auch die Kunden, die im Privat-Tarif telefonieren, explizit auf die neuen Preise umsteigen müssen. Auch hier hat E-Plus auf der einen Seite Minutenpreise gesenkt (ins Festnetz zur Hauptzeit von 1,19 Mark auf 99 Pfennig), auf der anderen Seite aber deutlich die Kosten erhöht: Zugang zu T-Online bisher zum netzinternen Tarif, jetzt für stolze 1,79 Mark pro Minute, offenbar um den eigenen Internet-Zugang E-Plus Online vor lästiger Konkurrenz zu schützen.

Derartiges Vorgehen ist für E-Plus-Kunden nichts neues: Vor einigen Jahren wurden die ursprünglich kostenlosen Kurzmitteilungen (SMS) tarifiert, später wurde der kostenlose Anrufbeantworter abgeschafft und in einem zweiten Schritt hat der Netzbetreiber die Minutenpreise für die Mailbox-Abfrage erhöht.