Wachstum

VATM-Studie: Mehr Umsatz - günstigere Preise

Hoher Anteil bei Mobilfunk-Diensten - aber Ortnetz-Monopol der Telekom fast unangetastet.
Von Andreas Schlebach

Trotz rückläufiger Preise wird der Gesamtumsatz für Telekommunikations-Dienstleistungen in Deutschland im Jahre 1999 auf rund 84 Milliarden Mark weiter ansteigen. Der Anteil der Wettbewerber daran wird sich - einschließlich Mobilfunk - auf fast 30 Prozent erhöhen. Das geht aus einer gemeinsamen Marktanalyse des Verbandes der Anbieter für Telekommunikations- und Mehrwertdienste (VATM) und der Dialog Consult GmbH hervor.

Demnach hat sich das Wachstum des TK-Marktes mit einem Umsatzplus von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (15,9 Prozent) verlangsamt. Die neuen Anbieter erzielen das Gros ihres Anteils am Gesamtumsatz mit Mobilfunkdiensten (71,8 Prozent). Im Festnetzbereich kommen sie dagegen nur auf einen Marktanteil von 17,5 Prozent. Während die Wettbewerber bei Fern- und Auslandsgespräche sowie Verbindungen zu den Mobilfunknetzen einen Marktanteil von 36,4 Prozent an den vermittelten Gesprächsminuten erreichen, fällt das Ergebnis im Ortsnetzbereich ernüchternd aus: Hier erreichen die Wettbewerber der Deutschen Telekom einen Marktanteil von unter zwei Prozent - Grund genug für die Verfasser der Studie, diesem Teilbereich des liberalisierten Marktes einen "erheblichen Nachholbedarf" zu bescheinigen.

Dies umso mehr, als die direkte Kundenbindung mittels angemeldetem Call by Call, Preselection oder Komplettanschluss gegenüber dem offenen Call by Call der Studie zufolge an Bedeutung gewonnen hat. Bis Ende des Jahres werden demnach knapp über 700.000 Preselection-Kunden bei den neuen Carriern erwartet. Die wachsende Zahl von Preselection-Kunden belege, dass die Marktdifferenzierung zunehmend über Qualität und klare Kundenorientierung erfolge, heißt es. Trotz Rückgangs im Volumen behalte aber das offene Call by Call vor allem für Privatkunden seine Bedeutung.

Hinsichtlich der Zukunft des offenen Call by Call und insbesondere seiner Abrechnungsmodalitäten war es in der Vergangenheit zu erheblichen Differenzen zwischen den Wettbewerbern und der DTAG gekommen.