Giga-ntisch

G-Win: Wissenschaftsnetz im Aufbau

Glasfasernetz zur Verbesserung von Qualität und Effizienz: Metacomputing und Virtual Reality am Campus.
Von Andreas Schlebach

Eines der weltweit modernsten Datennetze, das Gigabit-Wissenschaftsnetz "G-Win", soll im Frühjahr kommenden Jahres betriebsbereit sein. Das sogenannte deutsche Internet2 wird per modernster Glasfasertechnologie der Wissenschaft, Forschung und Bildung in Deutschland hyperschnelle Datenübertragung, neue Multimedia-Anwendungen und weltweite Konnektivität ermöglichen.

Das nationale Backbone des neuen G-Win mit voraussichtlich 27 Knotenpunkten wird von der Telekom-Tochter DeTeSystem betrieben; 12 weitere Telekommunikationsunternehmen bauen die rund 700 regionalen Zugangsleitungen von den Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu den Knoten. Viag Interkom leistet dabei mit dem Aufbau des Zugangsnetzes in Thüringen nach eigenen Angaben den größten Beitrag aller neuen Netzbetreiber. Vertreten sind daneben u.a. Netcologne, ISIS, EWETel und BerliKomm.

G-Win, das selbst Gegenstand von Forschung und Entwicklung sein wird, soll in erster Linie innovative Anwendungen multimedialer Wissenschaftskommunikation unterstützen. Studenten etwa sollen sich über das Netz in virtuelle Seminare einschalten und dort in Wort-, Bild- oder Schriftform mitarbeiten können.

Das bislang genutzte Breitband-Wissenschaftsnetz B-Win kann die schnell wachsenden Datenmengen nicht mehr bewältigen. Schon in fünf Jahren rechnen Fachleute mit dem 50fachen des derzeitigen Transfervolumens von 120 Terabyte pro Monat (1 Terabyte = 1000 Gigabyte).

Zu den Gesamtkosten in dreistelliger Millionenhöhe steuert das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Anschubfinanzierung von 85 Millionen Mark bei; der Rest wird im wesentlichen aus Mitteln der teilnehmenden Einrichtungen finanziert.