Deutsche Telekom auf Einkaufstour:

Eine Delegation der Deutschen Telekom ist jetzt nach einem Vorabbericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" zufolge nach New York gereist, um über die Übernahme der in Amerika gegründeten RSL Communications zu verhandeln. Ronald S. Lauder, der jüngste Sohn des Kosmetikindustriellen Estée Lauder und Gründer von RSL Com, hatte schon im März seine Firma zum Kauf angeboten. Doch während damals die geplante und letzendlich gescheiterte Fusion mit Telecom Italia im Vordergrund stand, wurden nun nach der erfolgten Einverleibung von One2One die Karten neu gemischt. Sollte auch dieses Geschäft zu einem erfolgreichen Abschluss führen, ist die Deutsche Telekom ihrem Ziel, sich zu einem der wenigen "Global Player erster Ordnung" zu entwickeln, ein Schritt näher gekommen.

Kommentar: Nachdem die Deutsche Telekom bisher in den USA nicht zum Zuge kam und die großen US-Firmen in der Tat eine Nummer zu groß sein dürften, um von der Telekom übernommen zu werden (siehe den Mega-Deal Worldcom-Sprint), steigt man jetzt eine Nummer kleiner ein. Eine Auflage des Kartellamts könnte sein, dass die Deutsche Telekom den deutschen Teil von RSLCom verkauft. Das dürfte aber auch in deren Interesse liegen, schließlich wird der Deutschen Telekom nicht daran gelegen sein, sich selber im eigenen Land Konkurrenz zu machen.