Konkurrenz

Mannesmann-Studie: Deutschland auf Platz 3

USA und Schweden sind bei der Deregulierung weiter
Von Angela González-Guerrero

Trotz liberaler TK-Gesetze ist Deutschland beim Wettbewerb im Festnetz gegenüber den Spitzenreitern USA und Schweden deutlich abgeschlagen. Das geht aus dem sogenannten Mannesmann-Index hervor, der von Deutschlands Mobilfunk-Marktführer und dem Wissenschaftlichen Institut für Kommunikationsdienste GmbH in Bad Honnef entwickelt wurde. Mit der Untersuchung soll der Grad der Liberalisierung der TK-Märkte gemessen werden.

Unter die Lupe genommen wurden in Europa neben Deutschland auch Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Schweden und die Schweiz. Die Marktanalyse basiert auf allgemein zugänglichen Daten wie Veröffentlichungen der OECD, der EU-Kommission und der Regulierungsbehörde.

Mannesmann-Chef Klaus Esser meint, dass Deutschland deutlich weiter vorne stünde, wenn die Wettbewerbssituation im Ortsnetz besser wäre. Die vor Deutschland rangierenden Staaten hätten die Vorteile einer Marktöffnung offensichtlich am besten genutzt, meint Esser.

Übrigens: Ausgerechnet Mannesmann, die mit dieser Studie Anreize für mehr Festnetz-Konkurrenz schaffen wollen, lehnen eine Intensivierung der Konkurrenz im Mobilfunkbereich ab. So hatte Manesmann erhebliche Bedenken gegenüber einer Öffnung des Mobilfunk-Marktes hin zum Call-by-Call geäußert. Der Unterschied: Im Festnetzbereich ist Mannesmann zwar Nummer zwei, aber immer noch weit hinter der Deutschen Telekom. Zusätzliche Marktöffnungs-Maßnahmen würden hier dem Konkurrenten nutzen. Beim Mobilfunk ist Mannesmann hingegen auf Platz 1. Call-by-Call-Konkurrenz ist da nicht erwünscht.