Ausgebootet

Deutsche Telekom: Kein Kabel für die Konkurrenz

Noch neun Bieter im Rennen: Ausländische Interessenten mit größeren Chancen.
Von Andreas Schlebach

Im Preispoker um den Kauf des TV-Kabelnetzes der Deutschen Telekom sind deren Konkurrenten Mannesmann und Viag aus dem Rennen. Von den mehr als zwei Dutzend Angeboten seien nach einer Vorauswahl noch neun Bieter-Konsortien übrig geblieben, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Demnach hätten ausländische Kabelnetzbetreiber durchweg mehr geboten als inländische Interessenten. Im engeren Bewerberkreis sind noch die Deutsche Bank-Tochter DB Investor, Rupert Murdochs Medienkonzern News Corp. und Software-Gigant Microsoft. Vertreten sind ausserdem die niederländische Kabel-TV-Firma United Pan-Europe Communications NV, das britische Unternehmen NTL sowie die US-Gesellschaft Callaghan Associates, die sämtlich für das ganze Netz bieten.

Mit den deutschen Firmen Primacom AG (Mainz) und EWT/TSS (Augsburg/Berlin) sowie dem US-Investor Klesch werde über Regionalbereiche des Kabelnetzes gesprochen. Alle Interessenten sollen in der kommenden Woche Einblicke in die Geschäftspapiere der Telekom-Kabelfirmen erhalten.

Die DTAG will aus dem Verkauf ihres TV-Kabelnetzes nach eigenen Angaben mehr als 20 Milliarden Mark erlösen. Der Konzern muss sich aufgrund wettbewerbsrechtlicher Entscheidungen der EU-Kommission von ihrem 460.000 Kilometer langen Kabelnetz trennen.