Kabelkauf

Deutsche Telekom: Banken bieten fürs TV-Kabelnetz

Weitere Interessenten für das Kabelnetz der DTAG: Deutsche Bank auch im Norden unter den Bietern.
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Die Deutsche Bank und die Hamburger Vereins- und Westbank wollen gemeinsam das TV-Kabelnetz der Deutschen Telekom in Norddeutschland übernehmen. Zusammen mit Landesbanken, privaten Kabelbetreibern und Telekommunikationsunternehmen wollen die beiden Geldinstitute die Kabelnetze in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aufrüsten. "Insbesondere das Angebot von Spartenprogrammen, regionalen, lokalen und ausländischen Sendern soll stark ausgedehnt werden", heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bank. Derzeit bezögen 1,6 der rund 3 Millionen Haushalte in den drei Bundesländern ihr Fernsehprogramm über das Kabel; weitere 700.000 könnten angeschlossen werden.

Die Deutsche Telekom hatte die Angebotsfrist für den Verkauf ihres Kabelnetzes kürzlich bis zum 20. August verlängert. Der Konzern ist aus wettbewerbsrechtlichen Gründen gehalten, sich von seinem faktischen Doppelmonopol (Telefon- und TV-Kabelnetz) zu trennen. Das Fernseh-Breitbandkabel ist für die TK-Branche deshalb so interessant, weil es eine Alternative zur herkömmlichen Teilnehmeranschlussleitung darstellt. Insbesondere beim Datenaustausch im Internet kommt dem Breitbandkabel eine besondere Bedeutung zu. Eine sogenannte Rückkanalfähigkeit soll künftig den Dialog zwischen den Teilnehmern im Netz ermöglichen. Dies ist technisch ohne größere Schwierigkeiten machbar, bedarf allerdings erheblicher Investitionen.

Nach den Vorstellungen der DTAG soll das bundesweite Kabelnetz des Konzerns in neun Regionalgesellschaften aufgeteilt werden und in Anteilen zwischen 10 und 75 Prozent minus einer Stimme verkauft werden. Die Telekom will mit Anteilen von 25 Prozent plus einer Stimme bei jeder Regionalgesellschaft beteiligt bleiben, um von der abzusehenden Wertsteigerung zu profitieren. Zu den Interessenten für das Netz gehören neben der Deutschen Bank auch Bertelsmann, Mannesmann und Microsoft.