Börsenhandel

Telefonminuten an der Börse

Wirtschaftsgut TK-Kapazitäten: Minuten und Bandbreiten demnächst an der Düsseldorfer Börse.
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Auch Telefonminuten werden demnächst an der Börse gehandelt. Diese Erwartung hegen Branchenexperten von PricewaterhouseCooper (PWC), dem weltweit tätigen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen. Unter dem Titel "Telekommunikationsbörse - Marktplatz der Zukunft für den Handel mit Minuten und Bandbreiten" beschreiben diese Experten ein realistisches Szenario, in dem Telekommunikationsunternehmen an einer deutschen Börse internationale Telefonminuten elektronisch handeln.

Realisiert wird dies durch einen zentralen Vermittlungsrechner der Börse. Durch innovative Verfahren wie die Integration von Spot- und Terminmarkt in einem System wird die kurzfristige Lieferung dieser festen, im voraus bezahlten Minutenkontigente sowie deren problemloser Weiterverkauf ermöglicht. Risikominimierung und eine einfache Abrechnung sind weitere Vorteile dieses Verfahrens.

Bei traditionellen Geschäften mit Telekommunikationskapazitäten führen aufwendige Verhandlungen und Zusammenschaltungsprozesse zu hohen Kosten für die Unternehmen. Aus diesem Grund fordert der liberalisierte TK-Markt effizientere Handelsformen und transparentere Preise, so das Fazit der Experten. Durch die Börse als neutrale Handelsplattform kommen Angebot und Nachfrage in organisierter Form zusammen. Reseller beispielsweise, die von Netzbetreibern Telefonminuten beziehen und diese an ihre Endkunden weitervertreiben, haben auf diese Weise einen leichteren Zugang zu Anbietern. Ausserdem müssen sie sich nicht nur an einen Partner binden, sondern können Kapazitäten von vielen Anbietern kaufen. Für Anbieter wiederum bietet das Börsengeschäft den Vorteil, die Auslastung der Netze zu optimieren. Damit wird auch das Telefonieren für den Kunden billiger.

Dieser Handel mit Telefonminuten und Bandbreiten soll in 12 bis 18 Monaten möglich sein, und zwar an der Rheinisch-Westfälischen Börse in Düsseldorf.