Tesion: Feldversuch mit Digital Powerline ausgeweitet.
Die Stuttgarter Tesion Communikationsnetze Südwest GmbH hat in Zusammenarbeit mit ihrem Gesellschafter EnBW den Feldversuch "Internet per Stromkabel" ausgeweitet. Nunmehr können 200 weitere Pilotkunden in Pfinztal-Berghausen und Sinsheim umfangreiche Daten- und Internetservices testen.
Bei dem Feldversuch werden die örtlichen Stromnetze für die Datenübertragung genutzt. Eine Internet-Standleitung von bis zu 1 Megabit in beide Richtungen ermöglicht rund 15 mal höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als beim herkömmlichen ISDN-Anschluss. Um Kunden über "Digital Powerline" an das Internet anzuschließen, wird eine Verbindung zwischen Telekommunikations- und Niederspannungsnetzen hergestellt. Diese Anbindung erfolgt über eine eigene Infrastruktur von EnBW und Tesion. Die Daten werden über Glasfasernetze von Tesion zur Umspannstation der EnBW-Regionalgesellschaft und von dort über Kupferleitungen via HDSL zum Ortsnetztrafo geleitet. Dort erfolgt die Einkopplung der Daten. Vom Ortsnetztrafo gelangen die Daten über das EnBW-Niederspannungsnetz zum Kunden, werden am Stromzähler über eine dort eingebaute Koppeleinheit abgegriffen und über Modem und Kabel zum (handelsüblichen) PC mit Standard-Netzwerkkarte oder USB-Schnittstelle übertragen.
Tesion und EnBW sehen in ihrer "Digital Powerline" ein großes Potential an weiteren - wie es heißt - "energienahen" Dienstleistungen. Gedacht wird dabei an Services wie Zählerfernauslesung, Steuerung von Sicherheitssystemen, Energiemanagement von verschiedenen Standorten sowie Internet-Direktanbindung (auch innerhalb eines LAN) und Internet-Telefonie. Nach Abschluss der Testphase in ca. zwei bis drei Monaten soll das Produkt zur Marktreife gebracht sein; seine Einführung könnte nach entsprechender Genehmigung durch die Regulierungsbehörde zügig folgen. Für "Digital Powerline" sieht Tesion eine volumen- (und nicht zeit-)abhängige Berechnungsgrundlage vor.