Preissturz

Statistisches Bundesamt: Starke Preissenkungen im Juni

Im Monat Juni gab es die stärksten Preissenkungen seit dem Beginn der Liberalisierung des Telefonmarktes
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Telefonieren wird immer billiger, dies meldet das Statistische Bundesamt. Im Monat Juni lagen die Verbraucherpreise für Telefondienstleistungen im Durchschnitt um 12,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Dies sei der stärkste bisher gemessene Preisrückgang binnen Jahresfrist seit der Öffnung des Telefonmarktes.

Besonders bemerkenswert waren Preissenkungen bei Inlandsferngesprächen, hier lagen die Preise um fast 43 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr. Auch Auslandgespräche wurden billiger, um 20,5 Prozent. Beim Mobiltelefonieren lag die Preissenkung bei 23,5 Prozent. Auf gleichem Niveau hielten sich dagegen die Anschluss - und Grundgebühren.

Einzig die Ortsgespräche wurden teurer, um 7,4 Prozent. Dies hängt mit der Erhöhung der Kosten für Ortsgespräche an Telefonzellen Anfang dieses Jahres zusammen.

Zu beachten: Obige Zahlen geben den Durchschnitt an, den Deutsche für die jeweiligen Telefonate bezahlt haben. Die jeweils günstigsten Verbindungspreise liegen natürlich deutlich niedriger - werden aber nicht von allen genutzt.

Laut Jahresbericht der Kartellbehörde gab es bislang erhebliche Probleme bei der Öffnung des Ortsgesprächmarktes für Neueinsteiger. Die Telekom sei zwar verpflichtet, ihr Netz anderen Wettbewerbern zu öffnen, könne aber im Ortsnetzbereich die Kostenstruktur der anderen Wettbewerber über das Entgelt für die Teilnehmeranschlussleitung mit beeinflussen. In mehreren Fällen habe die Telekom Anträge auf Genehmigung von Entgelten gestellt, die höher waren, als der Preis, den sie selbst von Endkunden verlangt. Unter diesen Voraussetzungen wird es für Konkurrenten der Telekom schwierig, wettbewerbsfähige Preise im Ortsnetzbereich anzubieten.