Talkline: POP abgeklemmt

Das Glück der einen - das Pech der anderen, so oder ähnlich müssen die Marketing-Strategen (oder waren es die Kaufleute?) bei Talkline gestern abend wohl gedacht haben. Denn kurz vor Beginn ihrer Aktion "Tag des Telefons", bei der - in Kooperation mit 21 deutschen Rundfunkstationen - zwischen 21 und 24 Uhr bundesweit Ferngespräche für einen Pfennig ermöglicht wurden, griffen die Elmshorner zur Notbremse und schalteten die Zugangsnummer zum Hamburger Internet-Provider POP kurzerhand ab.

POP hatte seinerseits die Leitungen geöffnet, 1.500 Ports zur Verfügung gestellt und Surfen für unter einer Mark pro Stunde (über Talkline) in Aussicht gestellt. Ein netter Gag, bei dem POP Telefonie-Sonderangebote der Konkurrenz zur werbewirksamen Darstellung der eigenen Leistungsfähigkeit nutzt. Mal ist es Talkline (so wie gestern), mal VIAG Interkom mit dem 2,9-Pfennig-Weekend-Special, mal der Hamburger Regionalanbieter Hansenet. Trittbrettfahren oder Schauwerbegestaltung von seiten POP - das sei einmal dahingestellt. Aber: Abschalten ist unzulässig. Das besagen die Statuten der Regulierungsbehörde. Und mal abseits vom Förmlichen: Wer Wind sät, so wie Talkline, muss der nicht mit Sturm rechnen? Wahre Größe sieht doch wohl anders aus, auch im hart umkämpften deutschen Telekommunikationsmarkt.

P.S.: Talkline hat Teltarif eine Stellungnahme zum Sachverhalt trotz mehrfacher Anfrage nicht gewährt.