Verprellt

Dell: Beim Internetzugang zu viel versprochen

Auch die Computerfirma Dell bietet ab sofort einen Internetzugang an, allerdings kam die Werbung der technischen Umsetzung zuvor, der Zugang ist noch nicht möglich
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Und wieder wirbt ein Anbieter mit "kostenlosem" Zugang zum Netz, zu früh, wie sich herausstellte. Die Dell Computer Corporation bietet "ab sofort" in Zusammenarbeit mit Viag Interkom und dem Webkatalog Excite den Service Dellnet an. Selbstredend kommen zum kostenlosen Zugang noch die Telefongebühren hinzu.

Auf den ersten Blick bekommt man bei den Tarifen ein gemischtes Gefühl. In der Zeit von 21 bis 5 Uhr fallen nur 3 Pfennig an. Der Tarif zur Hauptzeit von 9 bis 18 Uhr hingegen gehört mit 8 Pfennig nicht zu den billigsten. Während der günstigen Nachtzeit gilt ein 4-minütiger Abrechnungstakt, also nichts für jemanden, der nur rasch seine Mails herunter laden möchte. Für den Surfer jedoch, der nachts lange online bleibt, ist dieses Angebot durchaus interessant. Bei näherem Hinsehen fällt auf: Der Internet-Zugang kostet bei DellNet genauso viel (oder wenig), wie ein Ortsgespräch bei der Deutschen Telekom. Immerhin: Im Vergleich zu einem klassischen Provider spart man die Grundgebühr, das sind DM 20,- bis DM 50,- im Monat.

Dies wäre alles gut und schön, wenn der Service schon existieren würde. Groß angepriesen auf der Internetseite von Dellnet stellt sich bei weiterem Nachfragen heraus, daß ein Zugang noch gar nicht möglich ist. Das Wort "ab sofort" heißt hier "in einiger Zeit".

Fazit: Wer angesichts von Dellnet seinem alten Internet-Provider kündigt, handelt voreilig. Es bleibt für den Benutzer nach wie vor wichtig, den Internetzugang gut zu wählen, sonst kann er sich im Internet-Providerdschungel mächtig verirren.