Rote Zahlen

Viag Interkom: Weitere Verluste

Viag Interkom schreibt weiter rote Zahlen. Gewinne ab 2001 erwartet.
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Das Münchener Telekommunikations-Unternehmen VIAG Interkom GmbH & Co. erwartet 1999 Verluste in Höhe von 1,5 Milliarden Mark. Das erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Maximilian Ardelt, zu Wochenbeginn in Düsseldorf.

1998 hatten die Verluste 1,17 Mrd. Mark betragen. Nach wie vor ist das Erreichen des Break-Even für 2001 geplant. Zu diesem Zeitpunkt wird mit einem Umsatz von 4,5 Mrd. Mark gerechnet; im vergangenen Jahr wurden 380 Millionen, im Jahr 1997 214 Millionen Mark erzielt. In diesem Jahr werde sich allein der Umsatz mit Geschäftskunden von 320 auf über 600 Millionen Mark voraussichtlich verdoppeln, prognostizierte Ardelt. Dies mache dann die Hälfte des Gesamtgeschäfts aus. Zu den bekanntesten Geschäftskunden zählt VIAG Interkom u.a. Bertelsmann, Compaq und Lufthansa.

VIAG Interkom ist seit 1995 am Markt und hatte sich zunächst auf Angebote für Geschäftskunden spezialisiert. Seit 1998 bietet der Münchener Provider, an dem neben der VIAG AG (München) noch British Telecommunications (London) und TELENOR (Oslo) beteiligt sind, auch Festnetz-, Mobilfunk- und Internetdienste für Privatkunden an. Nach mehrfacher Ankündigung bringt VIAG Interkom ab 1. Juli das erste vollintegrierte Mobil-und Festnetzprodukt unter dem Namen "Genion" auf den Markt. Damit ist der Kunde überall unter seiner persönlichen Rufnummer zu erreichen - zuhause zu Festnetzpreisen und unterwegs zu Mobilfunktarifen. Nach Ansicht von Maximilian Ardelt werden die Preise auf dem Telekommunikationsmarkt weiter fallen. Zugleich werde aber ihre Bedeutung als bestimmender Faktor im Wettbewerb abnehmen, meinte der VIAG-Geschäftsführer.

VIAG Interkom betreibt ein eigenes Festnetz mit rund 10.000 Kilometer Glasfaserkabel und 1.400 Kilometer Richtfunkstrecke mit einer Übertragungskapazität bis zu 2,5 Gigabit/Sekunde sowie ein engmaschiges Mobilfunknetz im GSM-1800-Standard. Das Unternehmen plant Investitionen in Höhe von 8,5 Milliarden Mark bis zum Jahr 2006; Zielvorgabe ist dann ein Anteil von etwa 8 Prozent am deutschen Telekommunikationsmarkt.