Kaufratgeber

Tipps für den Tablet-Kauf: iPad, Windows oder Android?

Ob iPad, eines der zahl­reichen Android-Modelle oder ein Tablet mit Windows - die Wahl des passenden Tablets ist bei der riesigen Auswahl auf dem Markt nicht einfach. Unser Kauf­ratgeber gibt Tipps, wie Sie das passende Gerät für Ihre Ansprüche finden.
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Googles Betriebs­system Android läuft auf dem Groß­teil der Tablets. Nutzer, die sich für ein Android-Tablet entscheiden, werden mit Sicher­heit fündig, denn nicht nur wird quasi jede Display-Größe abge­deckt, die Geräte gibt es auch in den unter­schied­lichsten Preis­klassen. Aller­dings muss hier wie bei keinem anderen System darauf geachtet werden, welche Hard­ware-Ausstat­tung das Gerät mitbringt. Denn die genutzte Technik entscheidet maßgeb­lich darüber, für welche Anwen­dungen sich ein Android-Tablet eignet. Ein Samsung-Tablet mit Android Ein Samsung-Tablet mit Android
Bild: teltarif.de
Weniger gewichtig fällt da schon die Größen­wahl aus. Die kleinsten Tablets haben in der Regel eine Display­diagonale von 7 Zoll. Das nächst größere Format ist die 8-Zoll-Riege, gefolgt von 9,7 und 10,1 Zoll großen Tablets. Aber auch Display­größen von 12,2 Zoll und mehr gibt es. Je größer der Bild­schirm eines Tablets, desto mehr Platz bietet dieser für Videos und Spiele. Anders als die kleinen 7- oder 8-Zoller sind diese Riesen aber weniger mobil, da sie mehr Platz in der Tasche benö­tigen und nicht selten ein deut­lich höheres Gewicht mitbringen. Wer also ein beson­ders mobiles Gerät möchte, sollte sich für eines der kleinen Formate entscheiden.

Android-Versionen und Sonder­fälle wie das Amazon Kindle Fire

Android 13 ist die aktu­elle Android-Version, die aber bislang kaum auf einem Tablet vorin­stal­liert zum Einsatz kommt. Mehr verbreitet sind Tablets mit der Vorgän­gerver­sion Android 12, einige davon erhalten aber inzwi­schen das Update auf Android 13. Wer sich für ein Tablet mit Android 11 entscheidet, spart zwar mögli­cher­weise beim Anschaf­fungs­preis, muss aber damit rechnen, dass er mögli­cher­weise - je nach Hersteller - schon in ein bis zwei Jahren kein Update auf eine neuere Version mehr erhält.

Die Hersteller über­ziehen das Android-System häufig mit ihrer eigenen Ober­fläche, was den immer wieder leicht abwei­chenden Look der Home­screens der einzelnen Modelle erklärt. Eine Folge der indi­vidu­ellen Anpas­sungen ist aller­dings auch das zum Teil lange Warten auf Soft­ware-Updates - oder das Ausbleiben von Aktua­lisie­rungen. Amazon-Tablet mit stark veränderter Android-Oberfläche Amazon-Tablet mit stark veränderter Android-Oberfläche
Bild: Amazon
Was die Anpas­sung der Ober­fläche in der Menü­führung für Auswir­kungen haben kann, zeigt die Marke Fire von Amazon. Basis des Amazon-Betriebs­systems ist zwar Android, doch hat Amazon dieses so stark ange­passt, dass Nutzer von diesem kaum noch etwas sehen. Das komplette Design des Fire OS ist auf die Amazon-eigenen Dienste ausge­legt, und auch einen eigenen App-Shop bietet der Online-Händler an. Zugriff auf den Google Play Store oder die Stores beispiels­weise von Herstel­lern wie Samsung haben Nutzer eines Fire-Tablets offi­ziell nicht, und auch die Ober­fläche lässt sich nicht wirk­lich anpassen. Die Fire-Tablets eignen sich daher nur für dieje­nigen, die häufig die Dienste von Amazon nutzen und bereit sind, sich eng an den Online-Händler zu binden. Zahl­reiche bekannte Apps stehen im Apps­tore von Amazon nicht zur Verfü­gung.

Das güns­tigste Amazon-Tablet gibt es bereits für deut­lich unter 100 Euro. Besser ausge­stattet sind oftmals die größeren Fire-HD-Modelle, die dann aber auch deut­lich mehr kosten. Speziell für Kinder gedacht sind die Kids-Editionen der Fire-Tablets.

Günstig oder doch lieber High-End?

Anders als bei Apples iPads kann es bei Android-Tablets im Zusammen­spiel von System und Hard­ware zu Problemen kommen. Denn die offene System­archi­tektur von Android ist ressourcen­hungrig und erfor­dert daher mehr Leis­tung von der Technik. Auch ist eine genaue Abstim­mung von System und Hard­ware nötig, was den Herstel­lern insbe­sondere bei sehr güns­tigen Android-Tablets nicht immer gelingt. Die Einord­nung in Kate­gorien fällt bei den Tablets nicht so leicht wie beispiels­weise bei Smart­phones, denn das Display spielt neben dem Prozessor eine außer­ordent­lich wich­tige Rolle. So finden sich in güns­tigen Tablets viel­leicht schnelle Octa-Core-Prozes­soren, am Bild­schirm wurde dann aber gespart.

Sehr güns­tige Android-Tablets gibt es verein­zelt schon für deut­lich unter 100 Euro. Von diesen Modellen sollten Nutzer aller­dings die Finger lassen. Zu häufig zeigt sich hier eine schlechte Verar­beitung, ein durch schlampig instal­lierte Treiber ruckelndes System oder schlicht zu schwach­brüstige Hard­ware mit niedrig getak­tetem Prozessor und nur winzigem Arbeits­spei­cher. Auch sind häufig sehr güns­tige Displays verbaut, die nicht nur eine geringe und dadurch sehr pixe­lige Auflö­sung haben, sondern auch einen schlechten Blick­winkel bieten.

Dennoch gibt es im Nied­rigpreis-Segment um die 100 Euro auch Android-Geräte, die sich für Nutzer, die nur ab und zu im Internet surfen und einfache Spiele spielen wollen, durchaus anbieten.

In der preis­lichen Mittel­klasse zwischen 250 und 500 Euro domi­nieren Geräte, die meist über Prozes­soren mit acht Kernen verfügen. Der Arbeits­speicher liegt hier in der Regel bei 4 GB bis 6 GB. Der interne Spei­cher sollte mindes­tens 64 GB, besser 128 GB oder 256 GB umfassen. Multi­media- und Gaming-Anwen­dungen meis­tern die Tablets dieser Kate­gorie ebenso wie das Surfen im Internet. Auch die Displays sind in der Regel deut­lich besser als bei den güns­tigen Tablets der Einstiegs-Klasse, bieten Auflö­sungen ab etwa 800 mal 1280 Pixel oder Full-HD und haben einen stabi­leren Blick­winkel. Dadurch macht das Ansehen von Filmen deut­lich mehr Spaß als mit den schlecht auflö­senden Günstig-Tablets. Kein dauerhafter Erfolg: Tablet als Spielkonsole von Nvidia Kein dauerhafter Erfolg: Tablet als Spielkonsole von Nvidia
Bild: Nvidia

Tablets für Anspruchs­volle

Die starken Octa-Core-Prozes­soren mit 8 GB bis hin zu 16 GB Arbeits­speicher, guten Grafik-Einheiten und einer beson­ders hohen Auflö­sung (2560 mal 3840 Pixel) gibt es bei der Android-Ober­klasse.

Die oft im 10-Zoll-Format oder größer gehal­tenen Geräte können mit Zusatz­funk­tionen wie beispiels­weise der Stift­eingabe punkten. Wollen Nutzer ein echtes Gaming-Tablet oder ein Arbeits­tier, mit dem sich viele Anwen­dungen gleich­zeitig öffnen lassen, sind sie hier richtig. Preise von 700 Euro bis 1300 Euro und mehr sind bei diesen Tablets aber keine Selten­heit. Spezi­elle Gaming-Tablets waren zwar beson­ders leis­tungs­fähig, benö­tigten oft aber auch eine ausge­feilte Kühlung, waren nicht so hand­lich wie Stan­dard-Tablets und sind daher wieder vom Markt verschwunden.

Stark in Busi­ness-Anwen­dungen zeigen sich die Windows-Tablets. Modelle mit Windows 11 sind ein voll­wertiger PC-Ersatz. Auf der letzten Seite fassen wir auch alle wich­tigen Tipps zusammen.