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Spar-Alternativen zum Versand teurer SMS

Ab 1. Juli sind für viele Handy-Nutzer SMS im Inland teurer als aus dem Ausland
Von Björn Brodersen

Es ist schon kurios: Ab kommenden Monat zahlen deutsche Handy-Nutzer teilweise weniger für eine aus einem anderen EU-Staat in die Heimat versendete SMS-Mitteilung als für eine im Inland verschickte Kurznachricht. Ab dem 1. Juli greifen die von der EU beschlossenen gesetzlichen Vorgaben, die die Kosten für den grenzüberschreitenden SMS-Versand innerhalb der Mitgliedsstaaten auf 13 Cent pro Mitteilung begrenzen (wir berichteten). Teuer bleibt hingegen für viele deutsche Handy-Nutzer das Versenden von SMS-Kurzmitteilungen innerhalb der eigenen Landesgrenzen oder aus der Heimat ins Ausland.

Dies gilt vor allem für viele Kunden mit Prepaid- oder Laufzeitverträgen der Netzbetreiber und Mobilfunkprovider ohne speziellem SMS-Paket, die immer noch 19 oder 20 Cent pro abgeschickter Kurzmitteilung zahlen. Nutzer von Discount-Tarifen zahlen dagegen mit Preisen ab 9 Cent zurzeit oftmals weniger als die Hälfte dieses Betrags. Es gibt jedoch Möglichkeiten, beim Nachrichtenversand die teuren Kosten für das immer noch beliebte SMS-Versenden zu umgehen.

Mobile E-Mail statt SMS

Messaging per Handy, Foto: T-Mobile Wer beispielsweise jetzt schon einen Datentarif nutzt, kann statt einer SMS-Nachricht auch eine E-Mail verschicken. Die kann der Empfänger entweder später am PC oder Netbook lesen oder - sofern er selbst auch mobile Datendienste nutzt - gleich auf dem Handy-Display. Mit der steigenden Akzeptanz der mobilen Internet-Nutzung unter den Mobilfunkkunden sowie der wachsenden Verbreitung von sogenannten E-Mail-Pushdiensten verliert die SMS zunehmend ihren Geschwindigkeitsvorteil gegenüber der E-Mail.

Inzwischen gibt es zahlreiche, auch ohne zusätzliche Kosten nutzbare E-Mail-Programme fürs Handy, die die Nachrichten mit nur wenigen Minuten Verzögerung aufs Handy-Display übertragen. Durch seinen E-Mail-Pushdienst bekannt geworden ist der Smartphone-Hersteller Research in Motion (RIM) mit seinen Blackberry-Geräten. Diese Smartphones sind inzwischen durch ihr gutes Preis-Leitungs-Verhältnis und einer stärkeren Ausrichtung auf Multimedia- und Internet-Applikationen nicht nur für Manager sondern auch für private Anwender interessant. Tarif-Optionen für Blackberry-Einsteiger sind bei den Netzbetreibern schon für wenige Euro im Monat erhältlich.

Wer internetfähige Smartphones wie die neueren Blackberry-Modelle Bold 9000, Curve 8900 oder Storm 9500, das Apple iPhone 3G oder eines der Android-Handys T-Mobile G1 oder HTC Magic kauft, bekommt diese in der Regel bei den Netzbetreibern nur mit einem bereits im Mobilfunktarif integrierten Datenvolumen-Paket oder gar einer E-Mail- oder einer Daten-Flatrate zu einem subventionierten Kaufpreis.

So viel Datentraffic entsteht durch die mobile E-Mail

Wer noch keinen Datentarif für die mobile Internet-Nutzung gebucht hat und hauptsächlich E-Mails ohne größere Anhänge auf seinem Handy empfangen und versenden möchte, kommt in der Regel mit einem kleinen Daten-Tarifpaket aus. o2 bietet beispielsweise das Internet-Pack S mit 30 MB Datenvolumen für 5 Euro im Monat an, 200 MB im Internet-Pack M kosten 10 Euro pro Monat. Der Mobilfunkprovider HanseNet (Alice) gewährt dagegen ohne zusätzliche Kosten seinen Kunden 30 MB monatliches Datenvolumen für die mobile Internet-Nutzung im Netz von o2, 200 MB kosten hier 6,90 Euro. Bei etlichen Mobilfunk-Discountern wie etwa Blau oder simyo kostet die mobile Datenübertragung standardmäßig 24 Cent pro Megabyte.

Zur besseren Orientierung: Eine E-Mail im TXT-Format, die etwa 3 000 Zeichen - das entspricht in etwa den ersten beiden Absätzen dieses teltarif.de-Artikels - enthält und mit dem auf dem Nokia 6210 navigator vorinstallierten E-Mail-Client abgerufen wird, ist je nach E-Mail-Anbieter des Absenders zwischen 2 kB und 4 kB groß. Bei einem Öffnen des E-Mail-Accounts im Handy-Browser fällt in der Regel mehr Datenvolumen an als bei einem Abruf per E-Mail-Client des Handys.

Der Blackberry-Server komprimiert bei der E-Mail-Übertragung aufs Smartphone die Daten: 1 MB Datenvolumen pro Monat, das T-Mobile und Vodafone für 5 Euro im Monat anbieten, reicht jeweils für die Übermittlung von ungefähr 300 Text-E-Mails.

Auch mobile Internetzugänge, die nach Online-Minuten abgerechnet werden, eignen sich für das sporadische, zielgerichtete E-Mailen per Handy. Verschiedene Mobilfunkanbieter im Netz von T-Mobile haben beispielsweise Datentarife im Programm, in denen die Nutzer 9 Cent pro Online-Minute zahlen. Dazu gehören Tarife von Mobilfunkanbietern wie congstar oder callmobile. Damit kann der Handy-Nutzer kurzzeitig online gehen, um neue E-Mails aus seinem Postfach anzurufen, offline die Nachrichten beantworten und dann nach einem neuerlichem Verbindungsaufbau seine E-Mails kurz versenden.

Auf der folgenden Seite stellen wir weitere Spar-Alternativen zum SMS-Versand vor und verraten wichtige Nutzungstipps.

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