nachhaltig

Handys mit grünem Herz: Hauptsache, man siehts nicht

Umweltfreundlichere Mobiltelefone in der Übersicht
Von / Björn Brodersen

Eine eigene Öko-Serie führt auch das koreanische Unternehmen LG Electronics nicht, immerhin ist das Modell LG GD510 Pop aber mit einem Akkudeckel zu haben, der vollständig aus Solarzellen besteht. Zehn Minuten Sonne sollen hierbei für ein kurzes Telefongespräch ausreichen. Wie viel CO2 der Nutzer durch diese Funktion tatsächlich eingespart hat, rechnet eine vorinstallierte Software aus. Ansonsten kommt das Touchscreen-Modell mit den wichtigsten Handy-Funktionen und einer 3-Megapixel-Kamera. Auch E-Mails kann das Gerät bearbeiten. Für Musikfreunde sind bereits 8 GB Speicher fest verbaut, über einen Erweiterungsslot ist Aufrüsten möglich. Die Solaredition des LG GD510 Pop kostet momentan etwa 110 Euro. Nokia 3110 Evolve Nokia 3110 Evolve
Foto: Nokia

Auch bei Herstellern wie Nokia und Motorola finden sich Öko-Handys im Portfolio. Allerdings: Nokias 3110 Evolve, das einmal der Auftakt zu einer ganzen Reihe an umweltfreundlichen Handys des finnischen Handybauers werden sollte, ist mittlerweile nicht mehr erhältlich. Und Motorola hat Modelle wie das Motorola W233 Renew zwar auf internationalen Messen vorgestellt, in Deutschland aber nie auf den Markt gebracht. Dies führt dazu, dass die Hersteller Sony Ericsson und Samsung aktuell den Markt für Öko-Handys unter sich ausmachen.

Die Zukunft

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Wichtig für die Zukunft werden vor allem zwei Dinge sein. Erstens: Die Hersteller müssen neben den bisherigen Schritten, also neben dem Einsatz von Recyclingmaterial, energiesparenden Ladegeräten und Öko-Software auf dem Handy, vor allem den Herstellungsprozess verbessern. Denn hier sind Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Umweltschäden durch die Rohstoffförderung nach wie vor am größten. Und zweitens: Für die Kunden sind indes andere Kriterien wichtig. Viele wollen nicht, dass einem Öko-Handy das "Öko" anzusehen ist. Die Ausstattung und auch der Preis sollten daher auf dem Niveau eines gewöhnlichen Gerätes liegen.

Dass Sony Ericsson auf dem richtigen Weg ist, hat auch die Organisation Greenpeace auf der Verbrauchermesse CES im Januar dieses Jahres gewürdigt [Link entfernt] . Das Unternehmen gehöre zu denjenigen, die am meisten auf Umweltschutz achten. Noch vor Sony Ericsson landete Nokia, obwohl der Hersteller aktuell kein Öko-Handy im Angebot hat. Grundlagen für die Greenpeace-Studie waren Kriterien wie Recycling, Verwendung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Materialien, Lebensdauer, Energieeffizienz der Geräte und die verbrauchte Energie bei der Herstellung. Es kommt also nicht auf den Anstrich eines Gerätes an, sondern auf die Herstellungsprozesse im Hintergrund. Und auf die hat der Kunde erst einmal keinen Einfluss, er kann höchstens Unternehmen unterstützen, die sich wie Sony Ericsson und Nokia, positiv hervortun.

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