Newsletter 21/99

21.10.1999
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 21.10.1999 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Freier Fall international
  2. Nationale Sonderpreise
  3. Diesmal echte Flatrate bei AOL?
  4. Fast-Flatrate der Deutschen Telekom
  5. Ärger mit dem Internet
  6. Diverse vorausbezahlte Telefonkarten-Neuheiten
  7. Callback mit Zuschlag
  8. Regionale Vielfalt
  9. Heiteres Übernahmefieber
  10. Mobile Alternativen
  1. Freier Fall international

    Wenn etwas in Bewegung war in den letzten 14 Tagen, dann die Preise für Auslandsgespräche. Höhepunkt der vergangene Donnerstag, an dem morgens Interoute rund zwanzig Ziele zum Teil um die Hälfte reduzierte. Dänemark für 18, Spanien für 24 und Venezuela für 68 Pfennig pro Minute im kundenfreundlichen Sekundentakt und ohne Anmeldung über die 01066 - die schiere Herausforderung für 01051.

    Die legten am selben Abend nach, verbilligten 13 Ziele, darunter Dänemark für 17 und Italien für 23 Pfennig pro Minute, und übernahmen erneut die "Tabellenspitze" in der teltarif-Datenbank. Der Düsseldorfer "Telefon-Aldi" hatte zwei Tage vorher mit einem Dutzend neuer Billig-Ziele im Ausland den neuen Preis-"Krieg" eröffnet.

    Schon zuvor hatte KomServ - der "Nummern-Spezialist" - seiner Liste von Auslandszielen für 24 Pfennig ein Trio hinzugefügt: Island, St. Petersburg und Moskau. Wie bisher erfolgt die Einwahl über 01805/024 024.

    Auch GTS Esprit hat einige Auslandsziele verbilligt: Griechenland lässt sich über den Düsseldorfer Anbieter mit 29 Pfennig werktags und 20 Pfennig tagsüber am Wochenende sehr günstig erreichen. Natürlich gehören noch andere Länder in die Kategorie "Ausland Spezial". Achtung aber: die Wochenend-Nächte sind bei GTS Esprit teurer als die Tage! Ausserdem hat GTS die Verbindungen in die Mobilfunknetze tagsüber auf 64 Pfennig pro Minute angehoben.

    Musik für die (gar nicht mehr so ferne) Zukunft verspricht Viatel: Kunden aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Niederlande, Schweiz und USA können ab Januar 2000 für umgerechnet knapp 9 Pfennig nationale und internationale Ferngespräche führen. "One World, One Rate" heißt die Idee. Sie bedingt allerdings Mitgliedschaft im "Club" zu einem Preis ab 25 Dollar im Monat, so dass sich insgesamt ein Preis von ca. 14 Pfennig ergibt.

    Übrigens noch eine "internationale" Preissenkung: Die Wiesbadener DTG AG hat endlich ihr lange angekündigtes Versprechen wahr gemacht und bietet ihren Türkei-Discount für 39 Pfennig pro Minute an; dafür muss man aber die McCall-Karte speziell erwerben.

  2. Nationale Sonderpreise

    Bewegung auch im Spiel der nationalen Preise. Viag Interkom kündigt zum 1. Dezember neue Tarife für Geschäftskunden an. Normalerweise kosten Deutschlandgespräche bei dem Münchener Unternehmen ab dann 13 Pfennig. Aber Firmenkunden können innerhalb ihres "Filialverbundes" für ganze 7 Pfennig telefonieren, deutschlandweit. Ab welcher Umsatzgröße so kulant abgerechnet wird, wollte Viag allerdings nicht verraten.

    Callino, ebenfalls aus München, bietet Telefonie und Internet jetzt auch im Doppelpack. Das Bundle, wie es neudeutsch so schön heißt, ist aber für "durchschnittliche" Privatkunden ziemlich uninteressant, da es nur wenig spart. Kunden, die z.B. 10 Stunden Telefonie plus 20 Stunden Internet buchen, erreichen einen Preisvorteil von DM 34,30.

  3. Diesmal echte Flatrate bei AOL?

    Flatrate? Für 50 Mark?? Schon im ersten Quartal 2000??? Das Fragte sich die ganze Surfgemeinde, als AOL Planungen für ein solches Projekt bestätigte. Indes: Zeitpunkt und definitive Kosten stehen noch nicht fest.

    Einstweilen geht es bei echten "Flatrates" noch um dreistellige Beträge. Digital Transfers bietet neuerdings auch Business-Kunden eine solche an, zum Preis von 359,- Mark zuzüglich Mehrwertsteuer in der Rund-um-die-Uhr-Version "Connect 24/7 pro". Um kleinere Beträge geht's bei Silyn-Tec. Der Bitburger Provider reduziert zum 1. November seinen "Basic-Tarif" von 4,5 auf 3,9 Pfennig pro Minute. Auch mit 1&1 geht es günstiger ins Internet. 3,9 Pfennig pro Minute rund um die Uhr zahlt der Kunde für die Version "Internet.profi Special", zuzüglich einer Monatsgebühr von 13,90 Mark.

    Textildiscounter C&A hat seinen Kombi-Zugang mit Talkline per 18. Oktober von 7,7 auf 6,9 Pfennig pro Minute gesenkt; nachts werden ebenfalls 3,9 Pfennig berechnet. Diesen Preis verlangt ab 1. November auch die Essener cityweb - rund um die Uhr. Hier kommen 8,88 bzw. 5,55 Mark (nur für Abonnenten der WAZ-Gruppe) an monatlicher Grundgebühr hinzu.

    Alle wichtigen Informationen, insbesondere, wie man sich bei den Providern anmeldet, stehen wie immer auf den Anbieterseiten von http://www.teltarif.de/ . Diese werden in absehbarer Zeit auch ein Facelifting erhalten - damit Sie die wesentlichen Informationen noch schneller finden als bisher.

    Zum echten Nulltarif kann man auch schon surfen: Wenn man zufällig in Kassel wohnt und am Samstag (23.10.) über 01051 den Hamburger Provider POP nutzt. Die einen, 01051, sind dort auf ihrer "Gratis-Telefonieren-Städtetournee", die anderen wollen zeigen, was sie können, und öffnen ihre Datenleitungen. Statt POP kann man aber auch andere offene Internet-Provider nehmen - z.B. EWE-Tel's Knoten in Cuxhaven unter 04721/599 777. Benutzername und Passwort sind jeweils "ewetel". Wenn's klappt, sind viele Surfer froh.

  4. Fast-Flatrate der Deutschen Telekom

    Die Deutsche Telekom hat die Konditionen für "Festverbindung Internet" über T-DSL deutlich gesenkt. Hierbei handelt es sich um Standleitungen, die hauptsächlich für Geschäftskunden gedacht sind. Die Konditionen sind aber durchaus mit denen vergleichbar, die andere Anbieter in letzter Zeit für (private) Flatrates veröffentlicht haben. Insbesondere dürfte T-DSL für Wohngemeinschaften interessant sein, wenn sich in dieser gleich mehrere internetbegeisterte Bewohner befinden. Die kleinste Variante 1 kostet im Monat 317,64 Mark zuzüglich 16 Pfennig pro Megabyte. Man ist über diesen Zugang dauernd online mit bis zu 1,5 Megabit pro Sekunde, ohne zusätzliche zeitabhängige Gebühren bezahlen zu müssen. Das Angebot soll bis Ende dieses Jahres in 34 Städten verfügbar sein. Die Einrichtung kostet allerdings einmalig happige 1474,70 Mark.

  5. Ärger mit dem Internet

    Probleme mit dem Internet-Zugang - wer hat die nicht ab und an? Mal ist er besetzt, mal ziemlich lahm, und manchmal geht er gar nicht mehr. Zum Beispiel bei WebWAY. Der Bremer Provider nimmt keine Neuanmeldungen mehr entgegen, weder für den Standard- noch für den Premiumtarif (inkl. 100 Freistunden). Wie es heißt, sind die Verträge mit der Deutschen Telekom gekündigt. Wie es weitergeht, steht noch in den Sternen.

    Bei der Ibbenbürener inetservice AG gab's Chaos bei den Rechnungen. Schuld war wohl die Billing-Software, der Leidtragende war der Kunde. Immerhin soll zuviel abgebuchtes Geld zurückgezahlt werden.

    Käufer eines ELSA-Highspeed-Modems, das in Kombination mit einem Internet-Zugang von TelDaFax derzeit für 79,- Mark vertrieben wird, werden ausgebremst, wenn sie nicht mit TelDa.net surfen wollen. Statt 56 stehen dann nur 14,4 kbit pro Sekunde zur Verfügung. Erst nach zwei Jahren fällt die Surf-Bremse weg. Zwar steht auf der Packung, dass es sich um ein Kombi-Angebot handelt. Doch so richtig klar wird die Einschränkung dem Käufer durch die aufgedruckten Texte nicht.

  6. Diverse vorausbezahlte Telefonkarten-Neuheiten

    Das Geschäft mit den Prepaid-Karten bleibt speziell. Wem kann man trauen, wer ist korrekt?

    Mox, mit Sicherheit einer der seriösen Kartenanbieter, hat wieder etwas Neues, diesmal eine wiederaufladbare Telefonkarte. Wieder wird über TV-Direkt vertrieben, und wieder gibt's etwas umsonst: Nämlich fünf Minuten Telefonieren. Danach kann das Guthaben aufgefüllt werden, jeweils in Beträgen von 25,- Mark oder mehr. Deutschlandgespräche kosten 15, die USA und acht europäische Länder 20 Pfennig; Verbindungen zum Mobilfunk sind mit 70 Pfennig eher weniger interessant.

    WorldLine aus Düsseldorf bietet gleich acht Prepaid-Karten mit Schwerpunkt-Zielen an. Zwar sind die Tarife nicht schlecht (Deutschland-Gespräche für 9 Pfennig), doch besteht Verwechslungsgefahr, denn Länder, die auf der einen Karte günstig sind, sind bei der anderen teuer. Weniger wäre mehr.

    Neue Tarife hat Axxon für seine FleXX-Card aufgelegt. Das Beste nach dem 15. Oktober (wie schon bislang): Verbindungen in die deutschen Mobilfunknetze für 39 Pfennig rund um die Uhr.

  7. Callback mit Zuschlag

    Access Authority hat seine Callback-Tarife angepasst. Zum 15. Oktober kosten Gespräche nach Deutschland statt 33,8 nur noch 30 Pfennig (beim Umrechnungskurs von DM 1,90 für 1 Dollar, der etwas höher ist, als der aktuelle Kurs, aber der Dollar könnte auch wieder steigen). Auch Überseeverbindungen sind billiger geworden. Die günstigsten Ziele sind (natürlich) USA und Kanada mit 26,6 bzw. 28,5 Pfennig pro Minute. Teurer werden hingegen Verbindungen von und zum Handy - beispielsweise kostet Handy -> Festnetz ab sofort 43,7 Pfennig pro Minute.

  8. Regionale Vielfalt

    Es lebe der Wettbewerb - nach diesem Motto fordern immer mehr kleine Gesellschaften auf lokaler bzw. regionaler Ebene den Ex-Monopolisten heraus. Ihre Stärken haben diese Firmen in der Regel netzintern: Zwischen den Anschluss-Inhabern kann untereinander oft sehr günstig telefoniert werden. Neu bei teltarif sind jetzt ENKom (Raum Gevelsberg) und MEOCOM (Rhein/Ruhrgebiet). Von den schon etablierten Firmen hat wohl TeleBel die interessanteste Neuerung hervorgebracht: Der Wuppertaler Regionalprovider hat ab 1. November auch Mobilfunkanschlüsse von D1, D2 und E-Plus im Angebot. Gegenüber den Originaltarifen der Netzbetreiber kann TeleBel bei 24,95 Mark monatlicher Grundgebühr Preisnachlässe von zehn Prozent und mehr anbieten.

    TeleLev und KielNET bieten Direktanschlüsse in ihren Lizenzgebieten, HTP hat einen neuen Internetzugang im Programm.

  9. Heiteres Übernahmefieber

    Zum Schluss mal wieder ein Blick hinter die (Finanz-)Kulissen der TK-Branche. Rund 50 Milliarden Mark sollen fließen, wenn Mannesmann den britischen Mobilfunk-Betreiber Orange aufkauft. Der Mega-Deal würde den ewigen Telekom-Konkurrenten zum größten Mobilfunk-Anbieter in Europa machen.

    So gut wie über die Bühne - vorbehaltlich der üblichen kartellrechtlichen Prüfungen - ist die Übernahme von E-Plus durch France Télécom. Kostenpunkt: 14,4 Milliarden Mark. Für die Franzosen eine süße Rache gegenüber Telekom-Chef Ron Sommer, der ja im Frühsommer mit dem misslungenen Fusions-Versuch mit der Telecom Italia den früheren Partner vergrätzt hatte.

    Etliche Preiskategorien kleiner ist die Übernahme der angeschlagenen Telepassport durch MobilCom für rund 20 Millionen Mark plus Schuldenübernahme. Das Erfurter Unternehmen ermöglicht MobilCom den Einstieg in den Ortswettbewerb und soll unter eigenem Markennamen weiter arbeiten.

  10. Mobile Alternativen

    Die Deutsche Telekom hat eine Senkung ihres Geschäftskundentarifs "ProTel" zum 15. November angekündigt. Gespräche vom Mobilfunk ins Festnetz werden zur Hauptzeit von 49 auf 39 Pfennig pro Minute reduziert. Auch das Abhören der Mailbox wird günstiger, nämlich von 56 auf ebenfalls 39 Pfennig.

    Viag Interkom wirbt schon weihnachtlich: An den Feiertagen kann man vom Loop-Handy zu anderen Viag-Handys für 1 Pfennig pro Minute telefonieren. Das kann man bislang am Wochenende auch schon. Und übrigens fällt Weihnachten in diesem Jahr (leider?) auf ein Wochenende.

    Gar nicht lustig: Das innerdeutsche Roaming für E2-Kunden über Swisscom ist nicht mehr möglich. Als teltarif schon vor Wochen entsprechend berichtet hatte, meinte Viag noch dementieren zu müssen. So schnell ändern sich die Zeiten...

Die Internetzugangskosten befinden sich also weiterhin im freien Fall - toll für alle, die gern online sind, aber auch gut für die Zukunft des Internets in Deutschland.
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