Newsletter 17/98

12.08.1998
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 12.08.1998 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. TelDaFax greift an.
  2. Debitel streicht den Mindestumsatz beim Privattarif.
  3. Talkline bietet Ferngespräche für 18 Pfennig pro Minute.
  4. Tesion senkt die Preise und bietet echtes Call by Call.
  5. Tarifsenkung bei KDD-Conos.
  6. Tarifanpassung bei Microcall.
  7. First Telecom obsiegt vor Gericht auch nach Anhörung der Deutschen Telekom.
  8. Sozialtarif für ISDN-Anschlüsse bei der Deutschen Telekom.
  9. Téleos geht in Ostwestfalen-Schaumburg mit günstigen Tarifen für Privatkunden an den Start.
  1. Telefonfirma Nummer 1 ist heute TelDaFax: Seit Dienstag berechnet diese nur noch 24 Pfennig für Ferngespräche tagsüber. Nach 18 Uhr und am Wochenende sinkt der Preis sogar auf 14 Pfennig. Bisher galten die 14 Pfennig erst ab 21 Uhr.

    Es ist nicht lange her, daß die 01030 für TelDaFax nach 21 Uhr dauerbesetzt war. Nach eigenen Angaben hat TelDaFax aber die Kapazitäten vor kurzem erheblich erweitert. Aus der Presseerklärung geht hervor, daß man sich dem erwarteten Ansturm gewachsen fühlt. Warten wir's ab.

  2. Auch Debitel wartet mit einer Verbesserung auf: Beim Privattarif entfällt der Mindestumsatz. Leider wird weiterhin Pre-Selection verlangt. Das Zuckerstück am Privattarif ist die schon früher vorgestellte "Private Hour" von 21 bis 22 Uhr: Ferngespräche kosten zu dieser fast konkurrenzlos günstige 7 Pfennig in der Minute. Zwar ist die Deutsche Telekom bzw. ACC zwischen 2 und 5 Uhr früh noch günstiger - aber wer telefoniert schon gerne mitten in der Nacht an Werktagen?
  3. Auch Talkline verbessert die Verfügbarkeit: Bisher gab es den Tarif "Easy Line 18" mit pauschal 18 Pfennig pro Minute nur für Mobilfunkkunden von Talkline. In einer vorerst bis zum 12. September 1998 beschränkten Aktion "Für Immer 18" gibt es den 18er-Tarif aber nun für alle. Leider gelten harte Vertragsbedingungen: DM 50,- Mindestumsatz und Pre-Selection.

    Die Folge der drei vorstehend benannten neuen Angebote bzw. Tarifverbesserung: Die Tariftabelle für innerdeutsche Ferngespräche hat sich komplett verändert. MobilCom, früher einsamer Spitzenreiter, findet sich abends und am Samstag nicht mal mehr unter den besten vier. An den Preissenkungen zeigt sich deutlich, daß die Telefongesellschaften nicht mehr nur gemeinsam Konkurrenz gegen die Telekom machen, sondern inzwischen auch untereinander um Marktanteile kämpfen. Dem Verbraucher kann das nur recht sein, denn er profitiert von den niedrigeren Preisen. Eine Lektion, die die Telefongesellschaften gelernt zu haben scheinen, ist das Verlangen der Verbraucher nach überschaubaren Tarifschemata: Sowohl der 18-Pfennig-Tarif von Talkline als auch das neue Preisschema von TelDaFax stellen eine Vereinfachung gegenüber früher dar. Unrühmliche Ausnahme ist und bleibt Debitels Private Hour - und das trotz dem Slogan: "Mit Debitel raus aus dem Tarif-Dschungel!".

  4. Wenn wir schon bei den Preisenkungen sind: Auch Tesion hat neue Ferntarife bekanntgegeben. Und der Service bessert sich ebenfalls: Ab sofort ist echtes Call by Call möglich. Leider gilt letzteres nur für Telefonate in Deutschland und in die Schweiz. Darüberhinaus werden 6 Pfennig Verbindungsentgelt pro Gespräch berechnet. Wer sich bei tesion )) anmeldet, zahlt aber in Zukunft weder Mindestumsatz noch Verbindungsentgelt und kann weltweit telefonieren.
  5. Wenn alle die Preise senken, möchte KDD-Conos nicht nachstehen. Ab sofort kosten innerdeutsche Ferngespräche für Geschäftskunden 29 Pfennig pro Minute. Das ist zwar nicht die Preisführerschaft, aber für viele Geschäftskunden dürften immer verfügbare Leitungen wichtiger sein als der allerniedrigste Tarif.
  6. Auch Microcall hat neue Preise, obwohl der Deutschlandstart erst kurz zurückliegt. Allerdings handelt es sich bei den meisten Änderungen nur um Anpassungen um ±1 Pfennig. Löblich ist, daß Länder, die vorher fast dasselbe kosteten, nun exakt gleich tarifiert werden. Hervorzuhaben sind bei Microcall die günstigen Telefonate zum Mobilfunk. Ein Wermutstropfen ist der Zwang zur Pre-Selection. Anders als die meisten anderen Telefonfirmen übernimmt Microcall die Wechselgebühr der Telekom (DM 27,-) nur dann, wenn der Kunde im ersten Monat für mindestens DM 100,- über Microcall telefoniert. Ansonsten gibt es aber keinen Mindestumsatz.
  7. First Telecom hat schon vor einiger Zeit die Tarife für Telefonate vom Mobilfunk zum Festnetz gesenkt, wie im vorletzten Newsletter berichtet. Möglich geworden sind die günstigen Tarife von First durch einen Interconnection-Vertrag zwischen der Geschäftskunden-Telefonfirma WorldCom und der Deutschen Telekom. Leider hat sich die Telekom bei diesem Vertrag verkalkuliert - und klemmte kurzerhand die 0800-Einwahlnummer von First Telecom ab, als die Verluste zu hoch wurden. First lies sich das nicht gefallen und konterte mit einer Einstweiligen Verfügung - siehe letzten Newsletter.

    Inzwischen ist in dieser Sache ein weiteres Urteil gefallen: Die 0800-Nummer muß mindestens weitere vier Wochen angeschaltet bleiben. Während dieser Zeit sollen die Deutsche Telekom, WorldCom und First Telecom zusammen mit der Regulierungsbehörde über einen neuen Interconnect-Vertrag verhandeln. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. Besonders interessant ist, daß das Gericht die Regulierungsbehörde ausdrücklich mit einbezogen hat. Letztere hatte es nämlich vor kurzem abgelehnt, einen Interconnect-Tarif im Bereich Mobilfunk festzulegen. Jetzt könnte die Regulierung hintenrum erzwungen werden: Solange sich WorldCom und Co. nämlich nicht einigen, hängt die Telekom in dem für sie verlustreichen Vertrag. Wenn eine Einigung erfolgt, werden auch die anderen Telefongesellschaften einen Interconnect-Vertrag zu denselben Bedingungen anstreben.

  8. Seit August gibt es bei der Deutschen Telekom den Sozialtarif auch für ISDN-Anschlüsse. Während allerdings bei analogen Sozialanschlüssen der Rabatt auf die Grundgebühr gewährt wird, werden bei ISDN-Sozialanschlüssen eine bestimmte Zahl von Freieinheiten gutgeschrieben. Ungenutzte Freieinheiten verfallen jeweils am Monatsende. Nicht besonders sozial ist aber, daß man bei ISDN-Sozialanschlüssen keine Pre-Selection auf eine andere Telefonfirma schalten darf. Auch die Sondertarife City Plus und City Weekend usw. können nicht genutzt werden!
  9. Zu guter letzt ein neuer regionaler Anbieter: Téleos ist seit 1. August in Ostwestfalen-Schaumburg aktiv. Besonders interessant sind Auslandsgespräche über Téleos nach 18 Uhr, da sich die Tarife in fast alle Zielländer glatt halbieren: Z.B. lassen sich dann alle Länder der Europäischen Union für 40 Pfennig in der Minute erreichen.

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