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Mediathek: NDR bietet Fernseh- und Radiobeiträge im Internet an

Suchfunktion und Merkliste ermöglicht individuelles Programm
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) stellt künftig eine Auswahl seiner Fernseh- und Radiobeiträge zum kostenlosen Abruf im Internet bereit. Dafür werde am morgigen Mittwoch im Laufe des Abends die NDR-Mediathek mit entsprechenden Inhalten freigeschaltet, teilte der Sender heute mit. Internetnutzer könnten mit dem Portal beispielsweise Sendungen sehen, die sie zuvor verpasst hätten, oder Radiobeiträge ihres Lieblingssenders als Podcast abonnieren. In der Mediathek würden ferner "redaktionell ausgewählte Sendungen aus den Programmen des NDR empfohlen", hieß es.

Für die Nutzer bestehe zudem die Möglichkeit, sich über eine Suchfunktion und eine Merkliste selbst ein individuelles Programm zusammenstellen. Das Angebot liste unter anderem Beiträge einer Fernsehsendung und auch Hörfunkinhalte zu bestimmten Stichworten auf. Auch Livestreams, also gerade laufende Programme aus Fernsehen und Radio, seien über die Mediathek abrufbar. "Im Laufe der Zeit werden wir das Angebot weiter ergänzen und verbessern", sagte Intendant Lutz Marmor. Die Funktionen der Mediathek würden zudem "kontinuierlich weiterentwickelt".

Der Rundfunkrat des NDR hatte dem Vorhaben, Programmangebote online besser verfügbar zu machen, Ende März zugestimmt. Mit der Zustimmung des Rates wurde bundesweit der erste sogenannte Drei-Stufen-Test abgeschlossen. Er erfolgte für die NDR-Mediathek auf freiwilliger Basis im Vorgriff auf den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der nach Zustimmung aller Landesparlamente am 1. Juni in Kraft treten soll. Das Gesetzeswerk sieht für die Realisierung von Online-Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender künftig ein solches Prüfverfahren vor.

Im Zuge dieses freiwilligen Tests musste der NDR-Rundfunkrat vorab prüfen, inwieweit ein solches Angebot den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht. Ebenso war wichtig, in welchem Umfang das Angebot in qualitativer Hinsicht zum publizistischen Wettbewerb beitragen wird und welcher finanzielle Aufwand für das Angebot erforderlich ist.