Lufthansa startet WLAN-Internet und Mobilfunk im Flugzeug
Nach dem Aus des früher von Boeing realisierten Internet-Zugangs im Flugzeug hatte sich die Lufthansa um einen neuen Kooperationspartner bemüht, um erneut den Passagieren auf Langstrecken-Flügen einen Internet-Zugang zur Verfügung stellen zu können. In der Panasonic Avionics Corporation hat Lufthansa inzwischen einen solchen Partner gefunden, so dass die Fluggäste damit rechnen können, in absehbarer Zeit wieder über den Wolken online gehen zu können.
Wann genau FlyNet, wie sich das Angebot, das nun auch Mobilfunk-Dienste
umfasst, erneut startet, verrät Lufthansa noch nicht. In einer
Kundenzeitschrift
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teilte das Unternehmen aber mit, bis Ende
nächsten Jahres den überwiegenden Teil seiner Langstrecken-Flugzeuge entsprechend
umzurüsten. Dabei werden die Flugzeuge jeweils mit einem WLAN-Access-Point
und einer Mobilfunk-Picozelle ausgestattet.
Comeback für Lufthansa FlyNet
Foto: Lufthansa
Weiter keine Handy-Telefonate im Flugzeug
Wer darauf hofft, auf Lufthansa-Flügen künftig auch mit dem Handy telefonieren zu können, wird allerdings enttäuscht. Telefonate will die Fluglinie technisch blockieren lassen, um Passagiere, die Ruhe suchen, nicht zu stören. Möglich seien aber der Versand und Empfang von SMS- und MMS-Mitteilungen sowie die Nutzung mobiler Datendienste.
Der WLAN-Internet-Zugang soll Bandbreiten zwischen 5 und 50 MBit/s bieten. Über die Online-Verbindung werden alle gängigen Dienste inklusive VPN-Zugängen in Firmennetzwerke angeboten. Denkbar ist, dass auf diesem Weg auch Telefonate möglich sind. Früher war es über FlyNet zumindest möglich, Skype zu verwenden.
Panasonic Avionics Corporation ist für die sonstige technische Infrastruktur verantwortlich. Dabei wird die Verbindung zwischen den Bodenstationen und den Flugzeugen über geostationäre Satelliten hergestellt, die sich in 36 000 Kilometer Höhe über dem Äquator befinden.
Ständige Verbindung zwischen Flugzeug und Satellit erforderlich
Als besondere Herausforderung bezeichnet die Lufthansa Verbindungen zu Flugzeugen, die sich in der Nähe der Pole aufhalten. Zudem sei ein ständiger Sichtkontakt zwischen Flugzeug und Satellit erforderlich. Sobald der Kontakt zu einem Satelliten abbreche, werde automatisch und unterbrechungsfrei auf den nächsten Satelliten umgeschaltet.
Spannend bleibt die Frage, wann Lufthansa den neuen FlyNet-Dienst auf welchen Strecken anbieten wird und zu welchen Preisen der Internet-Zugang und die Mobilfunk-Dienste angeboten werden. Sollte sich der WLAN-Zugang jederzeit nutzen und beispielsweise per Kreditkarte abrechnen lassen, könnten für den Mobilfunk-Service auch Roaming-Abkommen mit dem Heimatnetzbetreiber des Kunden erforderlich sein, wenn das Netz nicht über einen Provider realisiert wird, der ohnehin über entsprechende Kooperationen mit Mitbewerbern verfügt.