Rentabel

Marktstudie: IPTV für viele Anbieter nicht rentabel

Höchstmaß an Qualität ist für den Erfolg entscheidend
Von Steffen Herget

Die Qualität des Angebots sowie eine Größe von 2,5 Millionen Kunden sind für den Erfolg einer IPTV-Plattform entscheidend. Zu diesem Schluss kommt eine Marktstudie mit dem Titel "IPTV 2014. Geschäftsmodelle und Prognosen für IPTV-Plattformen in Deutschland, Österreich und der Schweiz" der Unternehmensberater von Goldmedia aus Berlin. Danach kann ein vom Anbieter allein aufgebautes IPTV-Angebot ab dem fünften Jahr Profit abwerfen, wenn er über 2,5 Millionen Kunden bedient. Mit weniger Kunden lohnen sich gemäß der Studie lediglich Resale-Angebote, bei denen IPTV-Produkte anderer Anbieter weitervermarktet werden. Dies gibt es jedoch in den untersuchten Ländern bis dato nur vereinzelt in der Schweiz, auch bedingt durch Unterschiede im jeweiligen Urheberrecht. Auch durch Synergieeffekte, Kundenbindung und Gewinnung von Neukunden kann IPTV zum Erfolg werden. In Deutschland lag die Kundenzahl insgesamt zum Ende letzten Jahres laut dem Branchenverband BITKOM bei 536 000 Kunden - allerdings mit deutlich steigender Tendenz.

Entscheidendes Kriterium für den Erfolg ist laut der Studie eine hohe technische Qualität des IPTV-Angebots. Selbst kleine Probleme, Kinderkrankheiten oder eine umständliche Bedienung könnten schnell zu einer Abwanderung der Kunden führen, so die Berater von Goldmedia. IPTV-Experte Mathias Birkel empfiehlt den Anbietern mit eigenem Netz darüber hinaus, ihr Netz für hohe Bandbreiten auszubauen und abseits von IPTV auch andere Dienste anzubieten, die diese Bandbreiten nutzen. So könne man sich heute gut von der Konkurrenz differenzieren und die Kosten für den Ausbau durch mehrere Dienste besser refinanzieren.