HSUPA

UMTS-Rückblick: Mobiler Upload mit HSUPA

Die UMTS-Erwei­terung HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) ermög­lichte einen höheren Daten-Upload für mobile Geräte - typi­sche Daten­raten lagen im Bereich von 2 oder 5,76 MBit/s. Wir blicken zurück.
Von Ralf Trautmann /

Mobiles Internet via Mobil­funk erreichte mit UMTS und seinen Erwei­terungen erst­mals Daten­raten wie im DSL-Bereich. Hierfür waren unter anderem die UMTS-Erwei­terungen HSDPA (High Speed Down­link Packet Access) und HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) verant­wort­lich, die bei allen deut­schen Netz­betrei­bern imple­men­tiert waren, wenn­gleich in unter­schied­lichem Maße. Dabei beschleu­nigte HSDPA das Herun­ter­laden von Daten aus dem Netz, also den Down­load, HSUPA dagegen versprach einen schnellen Upload.

Je nach Anbieter und Nutzungsort standen jeweils verschie­dene Ausbau­stufen bereit, typi­sche HSUPA-Raten waren zum Beispiel 2 oder 5,76 MBit/s. Im Vergleich sah herkömm­liches UMTS ziem­lich alt aus, bot dieses doch nur bis zu 128 kBit/s im Upstream. Als Ober­begriff für das gleich­zei­tige Angebot von HSDPA und HSUPA hatte sich die Abkür­zung HSPA etabliert.

UMTS-Basis­sta­tionen mussten ein Update erhalten

HSUPA war auch mit kompatiblen Surfsticks nutzbar HSUPA war auch mit kompatiblen Surfsticks nutzbar
Bild: o2
Tech­nisch umge­setzt wurde der Geschwin­dig­keits­zuwachs bei HSDPA und HSUPA mithilfe eines Updates der UMTS-Basis­sta­tionen. Dabei funk­tio­nierten HSDPA und HSUPA zwar ähnlich, waren aber tech­nisch nicht iden­tisch und wurden daher nicht zwin­gend gleich­zeitig bzw. in glei­chem Maße einge­setzt - dies erklärte die unter­schied­lichen Ausbau­stufen der beiden Tech­niken.

Bei fast allen Internet-basierten Anwen­dungen für Privat­kunden ist ein schneller Down­load wich­tiger als ein schneller Upload - dies war unter anderem ein Grund, warum HSDPA beim Netz­ausbau höher im Kurs stand. Wer zum Beispiel einfach im Netz surfte, initi­ierte durch kurze Anfragen, die kaum Daten verbrauchten, den Down­load von (unter Umständen größeren) Web-Inhalten. Bei einzelnen Diensten indes war auch unter­wegs das Hoch­laden ein zentraler Faktor: Sollten zum Beispiel im Urlaub Schnapp­schüsse direkt vom Handy oder Laptop ins Netz gestellt werden, bedurfte es bei einem lang­samen Upload (sehr viel) Geduld - der Einsatz von HSUPA konnte dann Zeit sparen und die Nerven schonen.

Aller­dings war noch die passende Hard­ware erfor­der­lich: Wer HSUPA nutzen wollte, brauchte ein Gerät, das diesen Stan­dard von Haus aus unter­stützte. Dazu gehörten eine Viel­zahl von UMTS-Sticks sowie prak­tisch alle neuen Smart­phones. Bei der reinen Bezeich­nung "HSPA-fähig" musste der Inter­essent aller­dings noch­mals einen genauen Blick ins Daten­blatt werfen: Manchem Anbieter reichte schon die HSDPA-Unter­stüt­zung ohne HSUPA, um Geräte als HSPA-fähig zu kenn­zeichnen.

Abschal­tung von UMTS im Jahr 2021

Nach diversen Ankün­digungen entschlossen sich die drei deut­schen Netz­betreiber Telekom, Voda­fone und Telefónica dazu, ihre UMTS-Netze im Lauf des Jahres 2021 endgültig abzu­schalten. Der wich­tigste Grund dafür: Die frei werdenden UMTS-Frequenzen wurden und werden drin­gend für den Ausbau der beiden Nach­fol­getech­niken LTE und 5G gebraucht.

Im Rahmen der UMTS-Abschal­tung been­dete die Telekom den UMTS-Betrieb nach diversen Vorbe­rei­tungen und Feld­tests auf einen Schlag am 1. Juli 2021. Voda­fone schal­tete sein UMTS-Netz in mehreren Wellen bis zum Spät­sommer dieses Jahres ab. Telefónica been­dete den UMTS-Betrieb der meisten Stationen bis Mitte November 2021, den der rest­lichen Stationen bis zum Jahres­ende.