Moderne Technik - Segen oder Fluch?
Ich rief nun meinen Mann hinzu, da ich vermutete, dass ihn dieses Thema interessieren könnte. Er ist ein Mensch, der gern draußen in der Natur ist und neue Gegenden erkundet, sich für technische Spielereien aller Art interessiert, gerne rätselt sowie Google-Maps unter seinen Favoriten abgelegt hat. Doch an so manchem Tag ärgere ich mich heute über meine damalige Entscheidung, ihn zu rufen. Denn dieses neue Hobby ist sehr zeitintensiv und kann die Planung von so manchem Wochenende komplett umwerfen.
Aber nun erst einmal der Reihe nach. Im Anschluss an die Sendung hat sich mein Mann dann erst einmal über das Internet noch eingehender mit der Thematik befasst. Endlich sah er eine sinnvolle Verwendung für die GPS-Funktion seines Handys und so stand nach kurzer Zeit für ihn fest, dass er eine "Test-Suche" starten wollte. Gesagt getan. Inzwischen ist aus dem "Testlauf" ein richtiges Hobby geworden und mehr als 100 Caches sind gefunden. Fast immer mit dabei ist unser Hund, den dieses neue Hobby natürlich sehr freut. Die Leidtragende bin häufig ich selbst. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen Geocaching einzuwenden habe. Im Gegenteil finde ich es faszinierend, wie so unterschiedliche Bereiche miteinander verbunden werden. Zunächst muss über das Internet die entsprechende Koordinate für das Zielgebiet bzw. Ziel ermittelt werden, teilweise durch Lösen eines oder mehrerer Rätsel. Dann kommt das Handy oder GPS-Gerät zum Einsatz. Je nach Entfernung nutzt man dann Auto, Fahrrad oder geht zu Fuß und ist anschließend draußen in der Natur unterwegs, um das Versteck zu finden. Hier kommt man sich dann teilweise vor wie ein Pfadfinder. Für jemanden, der den ganzen Tag am Schriebtisch vor dem Bildschirm sitzt, ist dies eine tolle Abwechslung.
Aber wie schon erwähnt ist dieses Hobby sehr zeitraubend. Da werden nun vor einer längeren Autofahrt, z.B. in den Urlaub, sämtliche Caches an der Strecke ermittelt. Somit kann sich die Fahrzeit schnell um die Hälfte oder gar das Doppelte verlängern. Auch die Wochenenden wollen gut geplant sein. Denn bei einem Job, der es nur an den Wochenenden zulässt, dem Geocaching nachzugehen, kann es schon einmal zur einen oder anderen Diskussion kommen. Denn alles andere, was unter der Woche zu Hause liegen bleibt, kann auch nur am Wochenende erledigt werden.
Mich würde nun mal interessieren, ob es noch andere hier gibt, die meinen Zwiespalt kennen. Auf der einen Seite die Begeisterung für die Vereinigung von Technik und Natur. Auf der anderen Seite aber das Problem das richtige Maß zu finden.