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28.10.2010 00:32 - Gestartet von koelli
Dass bei einem eingehenden Anruf das Handy erstmal an mehreren basisstationen gesucht wird, war mir neu. Ein Handy meldet sich doch alle paar Minuten bei einer Basis. Zumindest hat man alle paar Minuten ein Knattern, wenn man ein Handy neben einem Lautsprecher liegenlässt. Also warum merkt sich das Netz dann nicht die konkrete Funkzelle, an der sich das Handy zuletzt gemeldet hat?

Und wenn bei einer portierten Nummer der Anruf zuerst ins alte Netz und dann zurück ins portierte Netz geht, fallen dann auch mehrfach IC-Gebühren an?
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[1] luke_s antwortet auf koelli
28.10.2010 09:42
Benutzer koelli schrieb:
Dass bei einem eingehenden Anruf das Handy erstmal an mehreren basisstationen gesucht wird, war mir neu. Ein Handy meldet sich doch alle paar Minuten bei einer Basis. Zumindest hat man alle paar Minuten ein Knattern, wenn man ein Handy neben einem Lautsprecher liegenlässt. Also warum merkt sich das Netz dann nicht die konkrete Funkzelle, an der sich das Handy zuletzt gemeldet hat?

Wie oft ein Handy sich im Netz meldet, hängt vom Location Update Intervall ab. Dieser ist i.d.R. zwischen 30 und 120 Minuten lang. Je länger, der Intervall, desto länger hält der Akku des Handys. Der Nachteil eines langen Intervalls ist aber, dass ich sehr lange nicht erreichbar bin, wenn ich während eines ankommenden Anrufs gerade in einem Funkloch bin.

Wenn bei jedem Wechsel der BTS ein Location Update erfolgen würde, müssten die Netzelemente (BSC, RNC, MSC) deutlich mehr Signalisierungsverkehr verarbeiten. Außerdem würden Handys im Standby-Betrieb wesentlich mehr Energie verbrauchen, was verkürzte Akkulaufzeiten zur Folge hätte.
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[2] marius1977 antwortet auf koelli
28.10.2010 13:13
Benutzer koelli schrieb:
Und wenn bei einer portierten Nummer der Anruf zuerst ins alte Netz und dann zurück ins portierte Netz geht, fallen dann auch mehrfach IC-Gebühren an?
Nein, es wird lediglich bei der zentralen MasterRoutingDatenBank" (zMRDB) (betrieben in Deutschland von T-Systems) angefragt, zu welchem Netz die Nummer gehört (sofern nicht im eigenen Netz bekannt).
Die Provider holen sich in regelmäßigen Intervallen eine exakte Kopie dieser Datenbank und verarbeiten sie selber. Das ist im Festnetz das selbe Prozedere.
Das ist z.B. auch der Grund, weshalb im Festnetz der abgebende Netzbetreieber für einen gewissen Zeitraum eine Rufumlenkung auf den neuen Provider macht.
Sonst würden Nummern, die eben erst portiert wurden, nicht mehr aus allen Netzen erreicht werden können, weil u.U die Informationen der POrtierungsdatenbank beim Provider noch nicht aktualisiert wurden.
Das Gespräch wird also niemals direkt in das ehemals portierte Netz geroutet, sondern es findet lediglich die Anfrage statt.
Wie oft die großen Netzbetreiber die zentrale Portierungsdatenbank bei T-Systems abfragen, weiß ich nicht. Ich denke aber, das geschieht mehrmals täglich.

Hier gibts die offiziellen Infos: http://www.t-systems-mnp.com/

Gruß,
Marius