Benutzer Maugsch schrieb:
Das es n defektes Netzteil oder von mir aus auch ne abgefallene Sicherung schafft,
Dass die Sicherung flog, bedeutet, dass der Kurzschluss in dem Netzteil so heftig war, dass er einen Brand hätte verursachen können. Zwar sind Elektronik-Boards immer mit Flammschutzmittel getränkt, aber die wirken nur eine gewisse Zeit und bis zu einer gewissen Temperatur. Wenn die Sicherung nicht trennt, dann kann sich die schadhafte Stelle aber fast beliebig aufheizen. Mir ist am Ende ein Stromausfall lieber als ein Feuer.
Was mich wundert, ist, dass in dem Netzteil des Marken-Servers keine eigene Sicherung enthalten war. Wäre dort eine Schmelzsicherung mit z.B. 2,5 Ampere gewesen, dann hätte nicht die Hauptsicherung des Racks auslösen müssen. Eventuell wurde also vom Server-Hersteller an der falschen Stelle gespart. Oder die Sicherung am Netzteil-Eingang wurde ganz bewusst weggelassen, weil solche Schmelzsicherungen auch eine Fehlerquelle sind: Die tendieren nämlich dazu, vorzeitig zu versagen, wenn der Server öfters per externem Schalter ein- und ausgeschaltet wird. "Power-Cycling" ist beispielsweise eine gängige Methode, um Server zwangszweise neu zu booten, wenn das System abgestürzt ist. Ebenso ist es denkbar, in Server-Farmen während Zeiten geringer Last unbenötigte Rechner über externe Schalter ganz abzuschalten. Dumm nur, wenn nach dem hundersten Schaltvorgang die Netzteilsicherung durchbrennt.
Der Ausfall des einzelnen Servers hätte die Auslieferung von teltarif.de und 0180.info nicht beeinflusst. Wenn aber die Rack-Sicherung auslöst, sind alle Server weg. Dann helfen auch die Notstrom-Batterien und -Diesel des Rechenzentrums-Betreibers nicht weiter.
Natürlich kann man in ein Redundanz-Konzept auch zwei Stromanschlüsse einbinden. Allerdings würden dadurch bei unserem Rechenzentrums-Betreiber die monatlichen Kosten erheblich steigen, da Strom und zugehörige Kühlung nicht nach tatsächlichem Verbrauch, sondern als "Flatrate" gemäß der Amperezahl der Sicherung abgerechnet werden. In den zehn Jahren, die wir beim aktuellen Betreiber sind, hätten wir durch redundante Stromanbindung wahrscheinlich drei Ausfälle mit zusammen vier Stunden Auszeit verhindern können: Einmal hatte der Betreiber durch unachtsames Hantieren einen Kurzschluss ausgelöst, einmal war die Notstrom-Anlage kaputt gegangen, einmal hatn nun ein defektes Netzteil die Rack-Sicherung ausgelöst. Aber jede so verhinderte Stunde Downtime hätte ein fünfstelliges Preisschild gehabt.
Grüße
Kai