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Krass!


03.02.2003 16:38 - Gestartet von ganymed
330 DM für 3 Minuten...
Und heute zahlt man für eine Selbstwählverbindung im besten Falle 3,1 ct/min...
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[1] telefon.mh antwortet auf ganymed
03.02.2003 16:48
Benutzer ganymed schrieb:
330 DM für 3 Minuten...

Das dürften aber bestimmt noch RM gewesen sein.
Und wenn man dann das Verhältnis zu den damaligen Einkommen sieht.
Oder fällt das in die Inflationszeit? Ich bin halt in Geschichte eher eine Niete ...
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[1.1] gallor antwortet auf telefon.mh
03.02.2003 16:56
Benutzer telefon.mh schrieb:
Benutzer ganymed schrieb:
330 DM für 3 Minuten...

Das dürften aber bestimmt noch RM gewesen sein. Und wenn man dann das Verhältnis zu den damaligen Einkommen sieht.
Oder fällt das in die Inflationszeit? Ich bin halt in Geschichte eher eine Niete ...

Ich brauche mich nur an meine erste Telefonkarte zu erinnern. Damals hat die Telekom damit geworben, dass ein Überseegespräch in die USA NUR NOCH 3,75 DM pro Minute kosten würde. Und so lange ist das auch noch nicht her... zumindest keine 75 Jahre *lach*
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[1.2] daid antwortet auf telefon.mh
03.02.2003 17:49
Benutzer telefon.mh schrieb:
Benutzer ganymed schrieb:
330 DM für 3 Minuten...

Das dürften aber bestimmt noch RM gewesen sein.

Ja, genauer gesagt Reichsmark (die früher zirkulierende Rentenmark wurde auch RM abgekürzt).

Oder fällt das in die Inflationszeit?

Nee, die war so 1922/23

Ich bin halt in
Geschichte eher eine Niete ...

Wenigstens stehst Du dazu.
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[1.2.1] @ Redaktion - Historie
kalle antwortet auf daid
03.02.2003 20:12
Benutzer daid schrieb:
Benutzer telefon.mh schrieb:
Benutzer ganymed schrieb:
330 DM für 3 Minuten...

Das dürften aber bestimmt noch RM gewesen sein.

Ja, genauer gesagt Reichsmark (die früher zirkulierende Rentenmark wurde auch RM abgekürzt).

Oder fällt das in die Inflationszeit?

Nee, die war so 1922/23

Ich bin halt in
Geschichte eher eine Niete ...

Wenigstens stehst Du dazu.

Und nochwas zur Geschichte:

Waren denn die 330 Reichsmark der Nominalwert, oder stammt diese Zahl aus einer Quelle, die die Reichsmark anno 28 bereits in DM-Kaufkraft anno irgendwann bis 2001 umgerechnet hat? Man bedenke die damaligen Löhne (Arbeiter) von weniger als 1 RM pro Stunde, bzw. den rund zehn Jahre später avisierten Verkaufspreis von 999 RM (dieselbe Währung ohne Rieseninflation zwischendurch) für den KdF-Wagen, sprich Käfer. Also drei Minuten Tratschen zum Preis eines Kleinwagens? Da muss doch ein Fehler drin sein!

Kalle
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[1.2.1.1] Kai Petzke antwortet auf kalle
03.02.2003 22:25
Benutzer kalle schrieb:

Also drei Minuten Tratschen zum Preis eines Kleinwagens? Da muss doch ein Fehler drin sein!

Schau Dir mal www.vertu.com an. Da gibt es Handys, die deutlich mehr kosten als ein Kleinwagen.

Aber Spaß beiseite: Bei Presseagenturen wie dpa müssen wir uns darauf verlassen, dass die alles richtig machen, also nicht erst Geldbeträge umrechnen, und dann vergessen, das auch so in den Beitrag zu schreiben.

Hohe Kosten halte ich aber für glaubhaft. Man bedenke, dass für die zitierten Mittelwellen- oder Kurzwellen-Übertragungen ein Sender von der Stärke eines großen Radio-Senders (!) erforderlich war - auf beiden Seiten. Die Kupferleitung nach London dürfte mit den alle paar Kilometer benötigten Röhrenverstärkern, der zugehörigen Stromversorgung usw. ebenfalls ein kleines Vermögen gekostet haben. Natürlich alles handvermittelt.

Kostengünstiger war es wahrscheinlich, ein Telegramm über den Teich zu schicken. Das ging vermutlich auch dann noch, wenn die Funkstrecke, die nur durch atmosphärische Reflektionen überhaupt funktionieren kann, so weit gestört war, dass keine verständliche Sprache mehr durchkam. Morsepiepsen ist halt weniger anspruchsvoll :-)

Dass man also den Gegenwert von mehreren hundert Stunden "normalen" Arbeitslohn für eine kurze Verbindung bezahlen musste, kann ich mir schon vorstellen.


Kai
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[1.2.1.1.1] cf antwortet auf Kai Petzke
03.02.2003 23:16
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Hohe Kosten halte ich aber für glaubhaft. Man bedenke, dass für die zitierten Mittelwellen- oder Kurzwellen-Übertragungen ein Sender von der Stärke eines großen Radio-Senders (!) erforderlich war - auf beiden Seiten. Die Kupferleitung nach London dürfte mit den alle paar Kilometer benötigten Röhrenverstärkern, der zugehörigen Stromversorgung usw. ebenfalls ein kleines Vermögen gekostet haben. Natürlich alles handvermittelt.

Der Preis für den Sender wird eher nicht den Ausschlag gegeben haben, sondern das Management an sich. Daher ja die 24-Stündige Voranmeldung. Dieser Sender wurde ja dann exclusiv für EIN Gespräch belegt, d.h. man bekam sicher einen n-Minuten Zeitschlitz für das Telefonat zugewiesen.

Jaja.. Damals... :)


Chris
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[1.2.1.1.2] tcsmoers antwortet auf Kai Petzke
03.02.2003 23:58
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer kalle schrieb:

Also drei Minuten Tratschen zum Preis eines Kleinwagens? Da muss doch ein Fehler drin sein!

Schau Dir mal www.vertu.com an. Da gibt es Handys, die deutlich mehr kosten als ein Kleinwagen.

Aber Spaß beiseite: Bei Presseagenturen wie dpa müssen wir uns darauf verlassen, dass die alles richtig machen, also nicht erst Geldbeträge umrechnen, und dann vergessen, das auch so in den Beitrag zu schreiben.

Hohe Kosten halte ich aber für glaubhaft. Man bedenke, dass für die zitierten Mittelwellen- oder Kurzwellen-Übertragungen ein Sender von der Stärke eines großen Radio-Senders (!) erforderlich war - auf beiden Seiten. Die Kupferleitung nach London dürfte mit den alle paar Kilometer benötigten Röhrenverstärkern, der zugehörigen Stromversorgung usw. ebenfalls ein kleines Vermögen gekostet haben. Natürlich alles handvermittelt.

Kostengünstiger war es wahrscheinlich, ein Telegramm über den Teich zu schicken. Das ging vermutlich auch dann noch, wenn die Funkstrecke, die nur durch atmosphärische Reflektionen überhaupt funktionieren kann, so weit gestört war, dass keine verständliche Sprache mehr durchkam. Morsepiepsen ist halt weniger anspruchsvoll :-)

Dass man also den Gegenwert von mehreren hundert Stunden "normalen" Arbeitslohn für eine kurze Verbindung bezahlen musste, kann ich mir schon vorstellen.


Man denke an die ersten Sat.-Funk Verbindungen. Preiswert ist diese ganze Geschichte erst im Massenmarkt geworden.

peso