Benutzer kalle schrieb:
Also drei Minuten Tratschen zum Preis eines Kleinwagens? Da muss doch ein Fehler drin sein!
Schau Dir mal www.vertu.com an. Da gibt es Handys, die deutlich mehr kosten als ein Kleinwagen.
Aber Spaß beiseite: Bei Presseagenturen wie dpa müssen wir uns darauf verlassen, dass die alles richtig machen, also nicht erst Geldbeträge umrechnen, und dann vergessen, das auch so in den Beitrag zu schreiben.
Hohe Kosten halte ich aber für glaubhaft. Man bedenke, dass für die zitierten Mittelwellen- oder Kurzwellen-Übertragungen ein Sender von der Stärke eines großen Radio-Senders (!) erforderlich war - auf beiden Seiten. Die Kupferleitung nach London dürfte mit den alle paar Kilometer benötigten Röhrenverstärkern, der zugehörigen Stromversorgung usw. ebenfalls ein kleines Vermögen gekostet haben. Natürlich alles handvermittelt.
Kostengünstiger war es wahrscheinlich, ein Telegramm über den Teich zu schicken. Das ging vermutlich auch dann noch, wenn die Funkstrecke, die nur durch atmosphärische Reflektionen überhaupt funktionieren kann, so weit gestört war, dass keine verständliche Sprache mehr durchkam. Morsepiepsen ist halt weniger anspruchsvoll :-)
Dass man also den Gegenwert von mehreren hundert Stunden "normalen" Arbeitslohn für eine kurze Verbindung bezahlen musste, kann ich mir schon vorstellen.
Kai