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Connect vs. Chip


30.11.2022 11:39 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 30.11.2022 11:48
Wenn man die Tests von Connect und Chip vergleicht, sind sie ähnlich angelegt und bringen auch sehr identische Ergebnisse.

Man kann maximal über die Güteklassen streiten. Das ist dann eine Frage der Parameter. Ist die Telekom wirklich so "hervorragend" (Connect) oder nur verhältnismäßig gut, was halt in Deutschland so machbar ist?

Da wollen die Magazine ja Auflage verkaufen und Werbung und das geht nur über schmeichelhafte Ergebnisse. Außerdem wollen sie wie die Anbieter und offenbar Teltarif Kunden für 5G interessieren.

Der einzige Unterschied zwischen den Testen ist jetzt bei Chip die extra Messreihe mit 5G zu 4G, während bei Connect 4G und 5G in das Gesamtergebnis integriert sind.

Und Chip kommt zum Ergebnis: 5G bringt etwas, besonders in Städten. Welch Überraschung! Chip, Teltarif und Henning stimmen da offenbar überein.

Ich sehe das 2022 noch sehr entspannt. Ich habe 4G und 5G Geräte in allen Netzen getestet und bin wie Henning in Berlin und in Hessen auf dem Land unterwegs. Ich würde sagen in 98 von 100 User Cases bringt 5G bisher wenig.

Es gibt einige Fälle, wo es etwas bringt. Bei Großveranstaltungen in der Stadt ist das Netz dann noch brauchbar oder wenn man gerade überlastete 4G Zelle vor sich hat.

An o2 kann man das Dilemma aber genau zeigen: haben sie ihre Basisstation in Großstädten umgebaut sind da auch 3-4 LTE-Bänder mit kräftig Wumms dahinter. Da braucht es gar kein n78, was jetzt noch draufkommt. Ob ich jetzt 300 Mbit/s mit LTE oder 500 Mbit/s mit 5G habe, ist in fast allen Anwendungen irrelevant. Viele können aber nur von solchen Speeds träumen, auf dem Land sowieso. Das sind aber alte voll laufende Standorte, die noch nicht umgebaut sind und dann tatsächlich mitunter unbrauchbar werden. Die haben aber auch bisher kein 5G.

Gleiches könnte man für DSS, das bei Telekom und Vodafone zum Einsatz kommt (bei o2 nur selten) sagen. Wo 4G überlastet ist, ist das dann auch das 5G DSS.

Also alles in allen: wenn man sich ein neues Handy in den nächsten Jahren zulegt, kann man an 5G denken. Aber momentan ist das kein Feature, was ich priorisieren würde. Bei Verträgen kann man auch einen 4G Vertrag wählen, wenn die Situation vor Ort das zulässt. Man sollte vielmehr schauen, ob und wo die 3 in Frage kommenden Anbieter abdecken und wie, als ob jetzt etwa 5G oder 4G im Display stehen.

Darum kann ich mit der Aussage: es muss 2022 schon 5G sein, nicht viel anfangen. Die Zeit von 5G wird kommen, aber für den Normalverbraucher erst in ein paar Jahren (momentan sind nur 17% der SIMs 5G-fähig) und der Sprung ist nicht so deutlich wie von 2G auf 3G oder 3G auf 4G.

Die Tests werden aber von Zeitschriften gemacht, die sich verkaufen wollen, wie auch Teltarif. Da müssen sie auf den 5G Hype der Netzbetreiber aufspringen und alle ihre Anzeigenkunden in günstigen Licht erscheinen lassen. Ist so wie in der Schule, wo es nur 1 und 2 als Note gibt.

Das entwertet aber die Tests. Wir brauchen endlich auch unabhängige Tests wie sie jetzt von einigen Bundesländern gemacht wurden dauerhaft und regelmäßig als Monitoring, denn es ist nicht alles sehr gut bis ausgezeichnet.
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[1] 388 antwortet auf wolfbln
30.11.2022 14:13
Ein Aspekt fehlt mir: n28. Insbesondere o2 baut damit die Fläche aus. Mit der Freischaltung von 5G SA wird dadurch die Abdeckung und Kapazität in der Fläche schlagartig besser, insbesondere auf dem Land und in Kleinstädten kann das deutliche Verbesserungen bringen.
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[1.1] wolfbln antwortet auf 388
30.11.2022 15:26

einmal geändert am 30.11.2022 15:28
Benutzer 388 schrieb:
Ein Aspekt fehlt mir: n28. Insbesondere o2 baut damit die Fläche aus. Mit der Freischaltung von 5G SA wird dadurch die Abdeckung und Kapazität in der Fläche schlagartig besser, insbesondere auf dem Land und in Kleinstädten kann das deutliche Verbesserungen bringen.

Den Aspekt habe ich konkret nicht gebracht, da er für die meisten Nutzer wertlos ist.
N28 wie es von o2 gebaut wird auf dem Land ankert zumeist im Band 20 des LTE. Das können die meisten 5G-Handys nicht. Das kann sich ändern wenn es mal SA wird, aber momentan brauchst du dafür eine der wenigen 5G-Geräte über 350€, die Lowband aggregieren können. Nicht die aktuellen iPhones, sondern wenige superteure Samsung Galaxys, Oppos oder OnePlus etc. Und nicht von der Anzeige "5G" im Display irritieren lassen.

Die Netztests wurden jetzt mit Geräten gemacht, die das können, aber das sind nur 3 der Top10 5G-Geräte von o2 oder Null der Top10 5G-Geräte von Amazon und nicht mal o2 gibt Liste heraus. Darum ist n28 ein schlechtes Argument. Ja, da wo n28 da ist, gibt es einen Boost für überlastete 4G Zellen, mit passenden Handy und Vertrag, nicht toll, aber schon etwa 20 Mbit/s mehr als B20 alleine. Der Gamechanger ist das nicht, lässt o2 in den Tests nur besser aussehen als es für die meisten Kunden aber ist.