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In der Realität angekommen


25.03.2022 22:10 - Gestartet von radiofan
einmal geändert am 26.03.2022 09:39
Insgesamt ein interessanter Podcast.
Allerdings enthält der Beitrag einen gravierenden Fehler. Es wird behauptet, auch in der EU gäbe es eine Zensur, weil der Propagandasender RT abgeschaltet wurde. Mit Zensur hat das jedoch nichts zu tun. RT und SNA sind staatliche Propagandasender. Aus gutem Grund sind diese in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg verboten wurden. Deshalb gibt es bei uns den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Das sollte man eigentlich wissen, wenn man so einen Podcast macht. Der Vergleich mit der Zensur ist daher völlig schief.
Die Einsicht, daß in Europa auch wieder die AM-Bereiche wichtiger werden, kommt spät. UKW abzuschalten wäre ebenso verkehrt. Seit Jahren schreibe ich in verschiedenen Gruppen bei Facebook, die Stärke des Radios ist es, alle Bänder zu nutzen. Das scheinen jetzt immer mehr einzusehen.
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[1] cassiel antwortet auf radiofan
26.03.2022 11:32
Was Zensur und was Propaganda ist, ist schlicht eine Frage der Perspektive. Klar, aus der eigenen unmaßgeblichen Sicht machen das immer nur die anderen. Aus deren Sicht macht man es aber selbst genauso.
Wenn ich RT DE lese und mit den Öffentlich-Schrecklichen in Deutschland vergleiche, dann ist das nicht weniger Propaganda bzw. beide Seiten sind bemüht den Eindruck davon zu vermeiden, was ihnen aber nur bei einem ausreichend naiven und unkritischen Publikum gelingen dürfte. Und das ist das entscheidende: bei einem kritischen Medienrezipienten braucht man keine Angst zu haben, dass Propaganda verfängt. Aber keine Staatmafia braucht unbequeme, kritische Bürger:
Der Minister nimmt den Journalisten beim Arm:
"Halt du sie dumm, ich halt sie arm!"
Und dann und nur dann muss man die Gegenpropaganda fürchten und sie abschalten.
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[1.1] radiofan antwortet auf cassiel
26.03.2022 13:15
Wie gesagt, Staatsfunk und Hetzsender(auch von ausländischen Medien) sind bei uns aus gutem Grund aufgrund unserer Geschichte verboten. Daher ist es keine Zensur,RT und SNA zu verbieten. Der Vergleich der "Zensur" von Michael Fuhr ist somit völlig schräg und falsch. Das kann man nicht so stehen lassen. RT und SNA hätten schon viel eher verboten werden müssen. Die EU hat richtig gehandelt. Wie "Industrieclub" schon schrieb, fehlt Herrn Fuhr das (rundfunk-)geschichtliche Bewusstsein. Bis vor einiger Zeit hat er sich ja in seinen Artikeln auch ständig für eine UKW Abschaltung ausgesprochen. Diese Position hat er inzwischen zumindest leicht revidiert. Insgesamt schaden solche einseitigen Artikel nur dem Radio insgesamt. Die Stärke des Radios besteht darin, alle Übertragungswege zu nutzen.
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[1.2] foobar99 antwortet auf cassiel
26.03.2022 14:45
Benutzer cassiel schrieb:
Was Zensur und was Propaganda ist, ist schlicht eine Frage der Perspektive.

Nein, das ist eine rein sachliche Definition.

Medien, die von einer Regierung finanziert werden oder Anweisungen erhalten sind Propaganda. Ob die Aussagen wahr oder falsch sind, spielt bei der Definition keine Rolle. Entscheidend ist, dass kritisches Hinterfragen durch die Weisungshierarchie ausgeschlossen ist. Es ist ja absurd anzunehmen, dass eine Regierung sich selbst öffentlich kritisiert oder hinterfragt. Das können nur unabhängige Medien.

(Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass alle freie Medien diese Möglichkeiten auch nutzen. Damit muss man leben.)

Zensur ist ein Eingriff (des Staats) in die Veröffentlichung von Medien.

Es ist von daher schon richtig zu sagen, dass das Verbot von Propaganda-Sendern Zensur ist. Jugendschutz ist es übrigens auch. Das öffentliche Äußern von solchen Meinungen ist hierzulande aber weiterhin legal. Das Grundgesetz schützt jedoch eben nicht die Meinungsäußerung des russischen Staates.
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[2] Geschichtsunterricht
matthias.maetsch antwortet auf radiofan
27.03.2022 21:58
Benutzer radiofan schrieb:
Insgesamt ein interessanter Podcast.
RT und SNA sind staatliche Propagandasender. Aus gutem Grund sind diese in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg verboten wurden. Deshalb gibt es bei uns den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Auch wenn wir grundsätzlich vielleicht ähnlich bei dem Thema denken, das was Du bezüglich der deutschen Geschichte schreibst, ist kompletter Quatsch.

Es waren ausländische staatliche Sender, die die Deutschen im 2. Weltkrieg informierten. Und die Lehre nach dem Krieg war nicht die, ausländische Sender zu verbieten oder zu blocken (Störsender gab es nur im Ostblock), sondern öffentlich-rechtliche nach dem Vorbild der BBC zu gründen (NWDR zuerst). Daneben wurde aber auch die Deutsche Welle als Auslandsrundfunk gegründet, der zu 100% aus Steuern finanziert wird.

1984 änderte man sogar das Medienrecht und ließ (leider) Privatsender zu (Duales Rundfunksystem).

Staatliche ausländische Sender sind nicht verboten. Das ist völliger Blödsinn. RT english sendet auch nach wie vor und ist über Kabel und Satellit unbehelligt in Deutschland zu empfangen. So wie viele andere Propaganda- und Staatssender auch.

RT deutsch könnte jederzeit aus Moskau senden und könnte nach deutschem Medienrecht hier verbreitet werden. Der Streit geht nur darum, wo der Sender produziert wird. Die MABB sagt Berlin und verlangt eine Lizenz (die man aber nicht zuteilen würde), RT behauptet Moskau und winkt auf Grundlage von europäischen Verträgen mit einer serbischen Lizenz. Klar kann man das gegenseitig anzweifeln. Aber sobald RT deutsch eindeutig in Moskau produzieren würde, wäre das Problem vom Tisch. Dafür ist keine Lizenz erforderlich. Ein Verbot ausländischer Propagandasender existiert (bisher) nicht.
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[2.1] Geschichtsunterricht, Teil 2
radiofan antwortet auf matthias.maetsch
27.03.2022 23:23
Was du schreibst, ist absoluter Blödsinn. Weil es den staatlichen Propagandafunk bei uns bis 1945 gab, genau deshalb haben die westlichen allierten Siegermächte beschlossen, den NWDR als unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach dem Vorbild der BBC zu gründen. Zum Glück wurden die Deutschen im zweiten Weltkrieg durch die öffentlich-rechtliche BBC informiert.
Ein Staatsfunk, egal ob vom eigenen Staat oder einem anderen Staat, ist aufgrund des Missbrauchs im Dritten Reich in Deutschland seitdem verboten.
Die EU und die MABB haben vollkommen richtig gehandelt, indem sie RT und SNA ein Sendeverbot erteilt haben.
Bevor du solche Kommentare in die Welt setzt, solltest du dich mal richtig und gründlich informieren.
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[2.1.1] matthias.maetsch antwortet auf radiofan
28.03.2022 01:19

einmal geändert am 28.03.2022 02:03
Benutzer radiofan schrieb:
Was du schreibst, ist absoluter Blödsinn. Weil es den staatlichen Propagandafunk bei uns bis 1945 gab, genau deshalb haben die westlichen allierten Siegermächte beschlossen, den NWDR als unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach dem Vorbild der BBC zu gründen. Zum Glück wurden die Deutschen im zweiten Weltkrieg durch die öffentlich-rechtliche BBC informiert.

Du bist mir ja einer. Genau das schrieb ich doch. Schlechte Laune heute?

Nur im Detail stimmt es nicht. Der NWDR war nicht von Anfang an öffentlich-rechtlich. Und es waren nicht „die Alliierten“, sondern die Briten. Die Franzosen wollten eher staatlichen Rundfunk, die Amerikaner privaten. Die Briten waren schneller und die Deutschen nahmen sie als Vorbild.

Ein Staatsfunk, egal ob vom eigenen Staat oder einem anderen Staat, ist aufgrund des Missbrauchs im Dritten Reich in Deutschland seitdem verboten.

Welcher Paragraph, welches Gesetz? Das ist natürlich pauschaler Unfug! Staatliche deutsche Sender (Deutsche Welle) und staatliche ausländische Sender (RT english, TVP, Voice of America, TRT ) sind und waren in der Bundesrepublik nie verboten.

Die EU und die MABB haben vollkommen richtig gehandelt, indem sie RT und SNA ein Sendeverbot erteilt haben.

Was anderes habe ich auch nicht behauptet. Allerdings: Die EU hat noch gar nichts gemacht, nur angekündigt. Und alle fragen sich, auf welcher Rechtsgrundlage die EU-Kommission dies tun will, da es diese derzeit garnicht gibt.

Und über die Frage, was richtig und falsch ist, habe ich mich garnicht geäußert. Außer im ersten Satz, dass ich Dir grundsätzlich zustimme. Das nehme ich hiermit zurück. So einem Poltergeist wie Dir mag ich nicht zustimmen, da Du es mit den Details nicht so genau nimmst und hier völlig unsinnig austeilst.

Im Übrigen recherchiere mal, mit wem Du hier streitest. Über die Rundfunkgeschichte und das deutsche Medienrecht muss ich mich von Dir sicher nicht belehren lassen!

Bevor du solche Kommentare in die Welt setzt, solltest du dich mal richtig und gründlich informieren.

Genau. Wer bin ich schon, dass ich es mit Dir aufnehmen kann. LOL

PS:
Vor 22 Jahren habe ich schon Artikel bei teltarif.de zum Thema Rundfunk geschrieben. Gib mal meinen Namen in der Artikel-Suche hier ein. Und Google ist Dein Freund. Stichworte: rbb, MABB, Funkerberg, Medienmagazin. Aber blamiere Dich ruhig weiter, Du „radiofan“
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[2.1.1.1] radiofan antwortet auf matthias.maetsch
28.03.2022 09:57
Dein Kommentar enthält 2 gravierende Fehler. Du schriebst, die BBC sei staatlich. Das war nie der Fall. Sie ist eine unabhängige, öffentlich
-rechtliche Anstalt.
Fehler 2: Die EU hat Anfang März die Ausstrahlung von RT untersagt. Kurz danach wurde das im Amtsblatt veröffentlicht.
Ist schon ziemlich peinlich, wenn dir das entgegangen ist und du dich selbst für superschlau hälst!
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[2.1.1.1.1] matthias.maetsch antwortet auf radiofan
28.03.2022 10:50
Benutzer radiofan schrieb:
Dein Kommentar enthält 2 gravierende Fehler. Du schriebst, die BBC sei staatlich. Das war nie der Fall. Sie ist eine unabhängige, öffentlich -rechtliche Anstalt.

Ich schrieb nirgendwo, dass die BBC staatlich wäre. Sie war in ihrer Anfangsphase privatrechtlich organisiert und dann öffentlich-rechtlich. Beispiele für staatliche Sender, die seit Jahren unbehelligt in Deutschland senden dürfen, habe ich genannt. Du gehst ja nicht einmal drauf ein, dass ich Deine dumme Behauptung, staatliche Sender seien in Deutschland verboten entkräftet habe. Ich sperre Dich jetzt. Auf sinnloses Gelaber habe ich keine Lust.

Fehler 2: Die EU hat Anfang März die Ausstrahlung von RT untersagt. Kurz danach wurde das im Amtsblatt veröffentlicht.

Stimmt. Nur fehlt ihr die Rechtsgrundlage dafür. Die EU-Kommission hat dies nur als Teil des Sanktionspaketes beschlossen, kann es selbst aber aufgrund fehlender Zuständigkeit nicht umsetzen. Das können nur die Medienanstalten der einzelnen Länder.

Im Moment wird dies getan, obwohl es an der Rechtsgrundlage mangelt. Vodafone hat RT english zum Beispiel aus der Programmverbreitung herausgenommen. Aber erst, als die EU-Verordnung rauskam und anscheinend ohne den dafür nötigen Beschluss der MABB (zumindest ist der mir nicht bekannt). Die diskutierte Verfügung der MABB betraf ausschließlich RT deutsch und den Sachverhalt, den ich ausführlich schilderte (fehlende Lizenz, Streit wo produziert wird).

Ist schon ziemlich peinlich, wenn dir das entgegangen ist und du dich selbst für superschlau hälst!

Hältst mit 2 t.
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[2.1.1.1.1.1] radiofan antwortet auf matthias.maetsch
28.03.2022 12:24
Zur BBC: Dann guck' mal in deinen ersten Kommentar. Du hast dich durch deine falschen Aussagen als "Radioexperte" und 'Geschichtswissender" selbst disqualifiziert. Deine peinliche Äußerung zu BILD, die man bei Google findet, kommentiere ich nicht.
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[2.1.1.1.1.2] radiofan antwortet auf matthias.maetsch
28.03.2022 15:38
Ich zitiere dich nochmal in deinem ersten Kommentar: "Es waren ausländische, staatliche Sender, die die Deutschen im 2. Weltkrieg informierten."
Wie ich bereits erwähnte, war die BBC nie staatlich.
Die BBC war im zweiten Weltkrieg das wichtigste, unabhängige Medium für Informationen.
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[2.2] radiofan antwortet auf matthias.maetsch
28.03.2022 10:03
Im übrigen ist RT nicht mehr über Eutelsat und im Kabel zu empfangen. Wie gesagt, das hat die EU untersagt und anschließend im Amtsblatt veröffentlicht.
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[2.2.1] nurmalso antwortet auf radiofan
28.03.2022 12:06
Aber das sind ja nur Verbreitungswege. Werden deren Streams geblockt?
Der Sat-/Kabelnetz - Betreiber kann doch entscheiden, wen er in seine Senderliste aufnimmt?