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Unbedeutende Privatbank


20.12.2021 11:02 - Gestartet von kammann
Der deutsche Ableger der spanischen Santander ist für das hautpsächlich von den VR-Banken und Sparkassen getragene Girocard-System völlig unbedeutend. Santander hatte 2020 gerade mal 3,9 Mio Kunden, tendenz stetig fallend. Außerdem waren bei der Santander Girocard offenbar aufgrund "schwieriger" Kundschaft stets ohne Offline-Limit, d.h. eine Zahlung war nur möglich, wenn das Händler-Terminal online eine ausreichende Kontodeckung ermitteln konnte. Insofern ist der Umstieg auf Visa Debit nur konsequent (weil systembedingt ohne Offline-Limit).
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[1] Bjoern_Koenig antwortet auf kammann
20.12.2021 11:09
Hallo,

die Abkehr von der Girocard ist keine spezielle Vorgehensweise von Santander, sondern ein allgemein erkennbarer Trend. Die großen Direktbanken (DKB, ING, Consorsbank) vermarkten die Girokarte bereits entweder nicht mehr oder bepreisen sie zusätzlich. "Top Of The Wallet"-Produkt ist in der Regel eine Debit-Visa oder Mastercard.

Mit dem Auslaufen von Maestro in 2023 werden alle Banken zu einer Grundsatzentscheidung gezwungen, sonst können deren Kunden ihre Girokarten nicht mehr im Ausland nutzen. Da bislang allerdings keine europäische Alternative zu Visa/Mastercard am Horizont erkennbar ist und auch V-Pay absehbar ausläuft, wird es wohl auch für die großen Retailbanken auf eines der beiden US-Kartenschemata hinauslaufen.

VG
Björn König (teltarif.de)


Benutzer kammann schrieb:
Der deutsche Ableger der spanischen Santander ist für das hautpsächlich von den VR-Banken und Sparkassen getragene Girocard-System völlig unbedeutend. Santander hatte 2020 gerade mal 3,9 Mio Kunden, tendenz stetig fallend. Außerdem waren bei der Santander Girocard offenbar aufgrund "schwieriger" Kundschaft stets ohne Offline-Limit, d.h. eine Zahlung war nur möglich, wenn das Händler-Terminal online eine ausreichende Kontodeckung ermitteln konnte. Insofern ist der Umstieg auf Visa Debit nur konsequent (weil systembedingt ohne
Offline-Limit).
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[1.1] kammann antwortet auf Bjoern_Koenig
20.12.2021 15:21
Rein technisch ist ein Cobranding von Gircard mit Mastercard (statt maestro) oder Visa (statt VPAY) kein Problem und somit auch kein Grund für das "Sterben" der Girocard nach Abschaffung von maestro oder VPay. Es gibt auch schon einzelne Sparkassen, die ein solches Cobranding anbieten - der Vorteil für den Kunden (Zahlung im Internet) ist zugleich der größte Nachteil für die Bank - fast alle VR-Banken oder Sparkassen setzen auf Kreditkarten als teures "Add-on", eine kostenlose Debit-Karte für Visa oder Mastercard würde bei vielen Kunden die Notwendigkeit einer "echten" Kreditkarte schwinden lassen.
Ob die Kalkulation der Retail-Banken aufgeht wird sich zeigen. Momentan locken die höheren Provisionen bei VISA/Mastercard gegenüber der Girocard. Sobald die US-Anbieter aber eine signifikante Markposition erreicht haben, werden sich die Konditionen für die Banken verschlechten und dann wird sicher die eine oder andere Bank froh sein, wenn mindestens noch ein Teil der Transaktionen via Girocard abgewickelt werden.


Benutzer Bjoern_Koenig schrieb:
Hallo,

die Abkehr von der Girocard ist keine spezielle Vorgehensweise von Santander, sondern ein allgemein erkennbarer Trend. Die großen Direktbanken (DKB, ING, Consorsbank) vermarkten die Girokarte bereits entweder nicht mehr oder bepreisen sie zusätzlich. "Top Of The Wallet"-Produkt ist in der Regel eine Debit-Visa oder Mastercard.

Mit dem Auslaufen von Maestro in 2023 werden alle Banken zu einer Grundsatzentscheidung gezwungen, sonst können deren Kunden ihre Girokarten nicht mehr im Ausland nutzen. Da bislang allerdings keine europäische Alternative zu Visa/Mastercard am Horizont erkennbar ist und auch V-Pay absehbar ausläuft, wird es wohl auch für die großen Retailbanken auf eines der beiden US-Kartenschemata hinauslaufen.

VG
Björn König (teltarif.de)
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[1.1.1] Bjoern_Koenig antwortet auf kammann
20.12.2021 15:25
Hallo,

ja, ein Co-Badge aus Girocard und Mastercard/Visa ist technisch möglich, allerdings für den Issuer bzw. die Bank wesentlich komplexer als ein Co-Badge mit Maestro. Für viele Banken ist es dann schlicht einfacher, nur eine Visa Debit auszugeben.

VG
Björn König (teltarif.de)

Benutzer kammann schrieb:
Rein technisch ist ein Cobranding von Gircard mit Mastercard (statt maestro) oder Visa (statt VPAY) kein Problem und somit auch kein Grund für das "Sterben" der Girocard nach Abschaffung
von maestro oder VPay.