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Und sie lernen nichts ...


16.05.2021 03:05 - Gestartet von gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2
WhatsApp hatte versprochen, dass sie anders sein würden, dass sie Daten ihrer Nutzer nicht missbrauchen würden. Dann hat Facebook ein gutes Angebot gemacht und sie gekauft. Dann hat Facebook das Versprechen ignoriert.

Jetzt verspricht Signal, dass sie anders sein werden, dass sie Daten ihrer Nutzer nicht missbrauchen werden. Und was, wenn Signal aufgekauft wird? Oder Threema? Oder wer auch immer?

Vielleicht wäre es an der Zeit, zu verstehen, dass Monopole keine brauchbare Basis für digitale Infrastruktur sind? Wenn der Dienst als ganzes einem Unternehmen gehört, ist man von den Entscheidungen dieses Unternehmens abhängig, auf das man keinen Einfluss hat. Und aufgrund der starken Netzwerkeffekte von Kommunikationsdiensten kann man halt nicht so leicht wechseln, wenn nicht alle mitwechseln ...

Also wäre es vielleicht zu empfehlen, Messaging-Dienste zu nutzen, die föderiert sind, also von verschiedenen Betreibern unabhängig voneinander betrieben werden, die aber über standardisierte Schnittstellen miteinander interoperieren - halt genauso wie man von einem Telefonanschluss bei Vodafone einen Telefonanschluss bei der Telekom anrufen kann und wie man von einem E-Mail-Account bei GMX E-Mails an E-Mail-Accounts bei Google schicken kann, oder auch einen eigenen Mailserver betreiben kann.

Zum einen kann man dann halt einfach den Anbieter wechseln, wenn der derzeitige Anbieter sich daneben benimmt, ohne den Kontakt zu anderen zu verlieren, zum anderen erübrigt sich das Problem damit dann tendentiell auch ganz von alleine, denn ein Facebook, das wüsste, dass die Nutzer ohne Hürden (d.h., ohne Verlust der Kontakte) zur Konkurrenz wechseln könnten, würde halt tendentiell gar nicht erst auf die Idee kommen, sowas auszuprobieren.

Ich meine: Wann hat das letzte Mal O2 versucht, die AGB dahingehend zu ändern, dass sie die Gesprächsinhalte ihrer Kunden auswerten dürfen, um damit Geld zu verdienen?