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Qualitätsverbesserung


05.06.2002 14:27 - Gestartet von techy
Echos und Verzögerungen treten primär durch den Einsatz von Windows-PCs als Endgeräte auf. Werden stattdessen sogennante Gateway-Boxen wie z.B. Callrunner (www.callrunner.de) oder IP-Phones eingesetzt, ist die Qualität beispielsweise über T-DSL praktisch nicht vom klassischen Telefonnetz unterscheidbar! Solche Gateways oder IP-Phones sind allerdings nur für Vieltelefonierer und Flatrate-Nutzer wirtschaftlich interessant. Daher richten sich Internet-Telefonieprodukte derzeit vor allem an die Zielgruppe der Firmenkunden.
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[1] RSVP / RE: Qualitätsverbesserung
guidod antwortet auf techy
05.06.2002 21:53
Zur technischen Klarstellung:
Zwischen Anfangs- und Endpunkt einer IP-Verbindung liegen mehrere 'Hops', Server die Pakete annehmen, puffern, weiterleiten. Bei gewisser Netzlast, kann der Puffer schonmal recht lang sein, und entsprechend lang kann es dauern, bis ein IP-Paket weitergeleitet wird. Und man weiss dabei noch nicht mal, ueber welche und wieviele 'hops' die IP-Pakete gehen.

Dem kann mittels RSVP (IP Erweiterung) abgeholfen werden, das 'R' steht dabei fuer 'Reservation' - man waehlt eine Kette von Hops, die alle Bandbreite reservieren, und auch wenn die Puffer lang sind, die Pakete dieser 'Reservierung' werden eben weitergeschickt, unmittelbar. Also keine Verzoegerung mehr.

Das Problem ist, dass alle Hops vom Anfang bis Ende das RSVP unterstuetzen muessen *und* sie muessen Reservierungen akzeptieren. Das kann man in unternehmens-internen Netzen (neuerdings Intranet genannt) gut schaffen, im freien Internet eben nicht. Wenn man also im Intranet immer schoen RSVP-faehige Netzelemente einbaut, dann koennen diese die Funktion normaler Telefon-vermittlungsanlagen uebernehmen, und wenn darin keine Telefonverbindung gebraucht wird, steht die Bandbreite fuer Daten zur Verfuegung. Und man spart eben.

Verzoegerungen treten uebrigens trotzdem auf, denn bei ISDN und Co wird jedes Sample (8000Hz) sofort als einzelnes Byte losgeschickt (byte-transparente Uebertragung), bei IP packt man immer Pakete. Das dauert seine Zeit, ebenso wie jeder Hop erst ein Paket komplett empfangen wird, ehe es weitergesendet wird (obwohl es dafuer noch eine Erweiterung fuer IP gibt, um auch das zu umgehen). Diese Zeiten sind jedoch gering im Vergleich mit den Verzoegerungen der IP-Puffer in normalen Routern, die bei Ueberlast notfalls Pakete einfach wegwerfen.

Endergebnis:
Unternehmensnetze mit RSVP-faehiger IP-Technik profitieren gut,
im freien Internet ist die Qualtitaet meist unangenehm schlecht.