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Doch, genau so wird es ablaufen


28.05.2020 09:33 - Gestartet von lexus1
Es ist schon sehr kurzzichtig und verkürzt, solche Sätze zu schreiben:

"Denkbar ist durchaus, das Menschen, die (getestet) von Covid 19 genesen sind, oder die eines Tages sich impfen lassen konnten, eine Art "Positiv-Pass" erhalten, und sich damit in Zukunft "freier" bewegen können, als Personen, die gar nicht wissen, ob sie sich jemals infiziert haben oder die zu einer Risikogruppe gehören oder die bislang schlicht "Glück gehabt" haben und verschont geblieben sind. Das sind aber dann eher ethische Fragen, wofür die Technik helfen, aber nicht alle Probleme lösen kann."

Leider ist das nicht nur "denkbar", sondern absehba der Zweck der Übung. Sowas geht weit über ethische Fragen hinaus, hier geht es ans eingemachte. Wenn wir anfangen, denen die Freiheit zu nehmen, die keinen "Immunitätsnachweis" haben, ist es aus mit der Freiheit als ganzes. Denn genau wie bei allen Datenerhebungen des Staates: Sie werden früher oder später missbraucht werden.

Über den Umweg des Immunitätsausweises kann man noch viele weitere Grundrechte aushebeln, zum Beispiel die Versammlungsfreiheit oder Reisefreiheit.
Und was kommt als nächstes? Natürlich die Verkehrsüberwachung. Natürlich wird es dann um unsere "Sicherheit" gehen. Ganz schnell haben wir dann auch ein Punktesystem für "Wohlverhalten". Natürlich nur zu unserem Besten.

Daß eine solche Überwachung technisch einfach zu bewerkstelligen ist, ist mittlerweile keine Nachricht mehr wert. Und das Thema ist eben nicht den Politikern zu überlassen. Wenn wir so denken, haben wir Demokratie nicht verstanden.
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[1] A-Non antwortet auf lexus1
28.05.2020 12:05
Benutzer lexus1 schrieb:
Über den Umweg des Immunitätsausweises kann man noch viele weitere Grundrechte aushebeln, zum Beispiel die Versammlungsfreiheit oder Reisefreiheit.
Und was kommt als nächstes? Natürlich die Verkehrsüberwachung. Natürlich wird es dann um unsere "Sicherheit" gehen. Ganz schnell haben wir dann auch ein Punktesystem für "Wohlverhalten". Natürlich nur zu unserem Besten.

Stimmt schon, aber es gibt meines Erachtens einen Unterschied dazwischen, den Auswüchsen zu wehren und die ganze Geschichte an sich abzulehnen. Mit der Argumentation kann man auch Smartphones an sich komplett ablehnen, und auf einem gesamtgesellschaftlichen Niveau halte ich so eine Komplettablehnung potentiell nützlicher Technologie für eher unpraktisch.

Die Art und Weise wie die App das tut, ist sinnvoll konstruiert und benötigt an diversen Punkten den Willen des Nutzers selbst, um effektiv zu sein. Sie ist ja selbst ein Kompromiss zwischen den Maximalforderungen datengeiler Regierungen (zentrale Speicherung etc.), und den Bedenken von Datenschützern.
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[1.1] free_as_in_freedom antwortet auf A-Non
29.05.2020 14:14

2x geändert, zuletzt am 29.05.2020 14:18
Die Art und Weise wie die App das tut, ist sinnvoll konstruiert und benötigt an diversen Punkten den Willen des Nutzers selbst, um effektiv zu sein.

Sinnvoll? Dass sich damit COVID-19 eindämmen lässt ist nicht anderes als reine Spekulation und wird von zahlreichen Experten zurecht angezweifelt.
Effektiv ist damit nur die Überwachung der Zivilbevölkerung.
Das mit dem "Willen des Nutzers" ist reine Augenwischerei. Allein die Tatsache, dass die "Schnittstelle" für diesen Überwachungsscheiß still und heimlich und OHNE ausdrückliche Zustimmung des Users installiert wird zeigt das wunderbar.

Sie ist ja selbst ein Kompromiss zwischen den Maximalforderungen datengeiler Regierungen (zentrale Speicherung etc.), und den Bedenken von Datenschützern.

Ein komplett fauler Komprimiss. Die Meisten Probleme bzgl. des Datenschutzes bestehen nach wie vor.

und auf einem gesamtgesellschaftlichen Niveau halte ich so eine Komplettablehnung potentiell nützlicher Technologie für eher unpraktisch.

Nützlich für wen? Für Staat und Konzerne, die jeden unserer Schritte überwachen wollen! Der angebliche Sicherheitsgewinn für die Bevölkerung ist reine Spekulation. Und selbst, wenn solche Apps etwas bringen würden, stünde der Nutzen in keinem Verhältnis zu den Gefahren für unsere Privatsphäre, sowie unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Gesamtgesellschaftlich betrachtet, ist eine Ablehnung der einzig richtige Weg. Man denke nur an die Diskussionen in den 2000er Jahren, als uns Massenüberwachung als Wirksamer Schutz gegen Terror und Kriminalität verkauft werden sollte. Heute gilt das als empirisch widerlegt.
Dass man nun mittels einer Überwachungssoftware auf dem Smartphone die Ausbreitung eines hochansteckenden Virus eindämmen kann, erscheint mir daher als absurd.
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[1.2] lexus1 antwortet auf A-Non
02.06.2020 11:40
Benutzer A-Non schrieb:
Benutzer lexus1 schrieb:
Über den Umweg des Immunitätsausweises kann man noch viele weitere Grundrechte aushebeln, zum Beispiel die Versammlungsfreiheit oder Reisefreiheit.
Und was kommt als nächstes? Natürlich die Verkehrsüberwachung. Natürlich wird es dann um unsere "Sicherheit" gehen. Ganz schnell haben wir dann auch ein Punktesystem für "Wohlverhalten". Natürlich nur zu unserem Besten.

Stimmt schon, aber es gibt meines Erachtens einen Unterschied dazwischen, den Auswüchsen zu wehren und die ganze Geschichte an sich abzulehnen. Mit der Argumentation kann man auch Smartphones an sich komplett ablehnen, und auf einem gesamtgesellschaftlichen Niveau halte ich so eine Komplettablehnung potentiell nützlicher Technologie für eher unpraktisch.

"Den Auswüchsen wehren". Ja, guter Punkt. Nennen Sie mir auch nur eine datenschutzrelevante Maßnahme, bei denen unser Bundesregime hoch und heilig versprochen hatte, sie nicht zu missbrauchen - und dies spätestens nach einer kurzen Karenzzeit nicht doch getan hat: Kontenabfrage, Safe Harbour, Mautbrücken, BND-Ausforschung am DE-CIX, Staatstroianer, Nebeneinkünfte der Abgeordneten, Informationsfreiheitsgesetz, Meldegesetz, DGSVO, alles. Alles wurde ausnahmslos missbraucht oder klamheimlich spätter so geändert, daß eine Farce daraus wurde. Unseren Staat schert der Datenschutz und unsere Bürgerrechte einen Sch... wenn es seinen Intentionen widerspricht. Und das Schlimme ist: Die Medien unterstützen das sogar.

Leider, leider reicht es nicht mehr, "den Auswüchsen zu wehren". Dies würde in einer funktionierenden Demokratie mit funktionierender Presse gehen. Aber nicht im heutigen Deutschland. Man kann gar nicht genug skandalisieren, denn der Missbrauch ist heute Standard. Man muss solche Versuche im Keim ersticken. Ohnehin wird man so keinen Coronavirus der Welt verhindern können, aber der deutsche Vollkasko-Michel will das nicht wahrhaben. Was bringt uns eine zweifelhafte Verlangsamung, wenn sie so teuer erkauft wird?

Auch wenn ich hier schimpfe, die App wird kommen - ich mache mir keine Illusionen. Das Kind ist längst in den Brunnen gefallen. Sie wird indirekt verpflichtend werden, denn ohne App keinen "Zugang" mehr. Man wird das dann euphemisieren mit Metaphern wie "Solidariät" oder "Verantwortung" - und so jeden Kritiker erst mundtot machen und anschließend zensieren.
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[1.3] lexus1 antwortet auf A-Non
08.06.2020 09:23
Benutzer A-Non schrieb:
Benutzer lexus1 schrieb:
Über den Umweg des Immunitätsausweises kann man noch viele weitere Grundrechte aushebeln, zum Beispiel die Versammlungsfreiheit oder Reisefreiheit.
Und was kommt als nächstes? Natürlich die Verkehrsüberwachung. Natürlich wird es dann um unsere "Sicherheit" gehen. Ganz schnell haben wir dann auch ein Punktesystem für "Wohlverhalten". Natürlich nur zu unserem Besten.

Stimmt schon, aber es gibt meines Erachtens einen Unterschied dazwischen, den Auswüchsen zu wehren und die ganze Geschichte an sich abzulehnen. Mit der Argumentation kann man auch Smartphones an sich komplett ablehnen, und auf einem gesamtgesellschaftlichen Niveau halte ich so eine Komplettablehnung potentiell nützlicher Technologie für eher unpraktisch.

So habe ich auch lange gedacht. Ein solches Denken setzt Vertrauen in staatliches Wohlwollen gegenüber seinen Bürgern voraus. Letzteres wurde aber in den letzten 20 Jahren in vergleichbaren Angelegenheiten zu 100% missbraucht. Da die Medien hier grundsätzlich totalversagen und diese Themen nicht sachgerecht aufgreifen, sondern ganz wie in der DDR voll "auf Linie" sind, haben sich staatliche Institutionen daran gewöhnt und handeln nun ohne Hemmungen gegen die Grundrechte der Bürger. Auch das BVG, das ständig solche Gesetze und Handlungen kippen muss, ändert an der Praxis nichts - denn nach einer dann marginalen, oft erneut verfassungswidrigen Gesetzesänderung geht es dann munter weiter. Siehe Voratsdatenspeicherung, Staatstroianer, Safe Harbour et al.

Bei der Corona-App sehen wir die Missbrauchspläne bereits, bevor sie überhaupt geboren ist: https://www.heise.de/tp/features/Mit-der-Corona-App-gegen-US-Demonstranten-4776223.html

"Wehret den Anfängen"? Ja wer denn? Im Keim ersticken ist heute das einzige, was funktionieren würde.

Wir haben in der Demokratie geschlafen. Und nun wachen wir, tja, woanders auf.


Die Art und Weise wie die App das tut, ist sinnvoll konstruiert und benötigt an diversen Punkten den Willen des Nutzers selbst, um effektiv zu sein. Sie ist ja selbst ein Kompromiss zwischen den Maximalforderungen datengeiler Regierungen (zentrale
Speicherung etc.), und den Bedenken von Datenschützern.