Benutzer Bluehaven63 schrieb:
Und wenn ich ein Netzbetreiber wäre ich würde da auch nicht einfach so mitmachen.
Nach der Logik dürften die Netzbetreiber ihre Netze auch nicht den Service-Providern zur Verfügung stellen. Sie tun es aber, obwohl sie dazu nicht verpflichtet sind.
Es ist wie bei netzeigenen Discountern: Macht man mit, verdient man wenigstens noch ein bisschen. Macht man nicht mit, verdient man gar nichts mehr und die Konkurrenz macht das Geschäft. Gerade O2 steht finanziell so an der Wand, dass man dort auf jeden kurzfristigen Euro angewiesen sein dürfte.
Eine Strategie könnte außerdem sein: Helfen wir 1&1 doch ruhig dabei, sich beim Netzaufbau zu übernehmen. Irgendwann schwächt sich der Anbieter selbst so sehr, dass er zum Übernahmekandidaten wird und ganz vom Markt verschwindet. Bis dahin machen wir als Roamingpartner Kasse.
1&1 geht es schon heute schlecht. Vor Kurzem ist das Unternehmen vom MDAX in den SDAX abgestiegen, was die Nachfrage weiter schwächt. Umsatzwachstum findet kaum noch statt. Wir sehen ja auch, dass Drillisch anscheinend nur noch mit nervigem Tarifhopping (Tarif A 1 Euro rauf, Tarif B 1 Euro runter, nächste Woche das Ganze rückwärts) überhaupt Kunden anziehen kann. United Internet wird an der Börse aktuell mit weniger als 6 Mrd. bewertet. E-Plus ist schon früher untergegangen. Bei United Internet steckt zwar Dommermuth selbst als Großaktionär dahinter, der Durststrecken vielleicht eine Weile aussitzen wird (zumal er die Schuld nicht auf den Vorstand schieben kann, der er selbst ist). Trotzdem geht auch ihm irgendwann das Geld aus.