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Immer genau nachrechnen, meist am Ende deutlich teurer.


21.09.2017 10:34 - Gestartet von DL7FOS
Während die Provisionen vor über 20 Jahren noch bei 1.000 Mark für den Händler lagen und man aus diesem Topf dem Kunden das ersehnte Wunsch-Handy verkauft hat, ist das längst nicht mehr so. Wie sagte es eine Telekom-Mitarbeiterin letzte Woche: Man verdient ja so wenig an den Verträgen und das sei alles so günstig, irgendwo müsse man ja noch Geld verdienen. Rechmet man aber nach, verdient die Telekom am Vertrags-Gerät richtig viel.

Dabei ist schon mal interessant, dass der Magenta Mobil S gar nicht mehr erwähnt wird, man möchte ja auch lieber teure Verträge verkaufen und hofft, dass der Kunde bloß nicht jeden Monat 4 GB an Datenvolumen verbraucht. Immerhin ist die Rechnung einfach, mit Handy fallen 10 Euro monatlich mehr, also 240 Euro während der Vertragslaufzeit an, mit Top-Handy sind es 20, also 480 Euro. Diese Kosten muss man auf den einmaligen Preis aufrechnen, macht also im Beispiel für das iPhone 8 insgesamt 299,95 Euro + 480 Euro = 779,95 Euro für die Variante mit 64 GB. Das entspricht zumindest dem Verkaufspreis im Apple Store. Aber man bezahlt zusätzlich noch rund 45 Euro für einen Mobilfunkvertrag, dessen Leistungen man schon ausreizen sollte.

Die Rechnung im Magenta Mobil S geht jedenfalls nicht so auf, zumindest nicht, wenn man die Top-Handy-Option wählt. Hier zeigt sich nämlich, dass die Konditionen exakt so sind, als würde man den leistungsfähigeren Magenta Mobil M mit der einfachen Handy-Option wählen. Dabei ist der monatliche Grundpreis gleich, da sich die 10 Euro Ersparnis für die einfache Handy-Option mit den 10 Euro Mehrkosten für den größeren Tarif gegenrechnen und somit auch mehr Leistung zur Verfügung steht.

Im Prinzip funktionieren die Handy-Optionen im Gegensatz zu früher ähnlich, wie ein Finanzierungskauf. Daher macht es Sinn, ein in diesem Fall günstiges Rechen-Exempel in anderen Konditionen nachzuspielen und zu prüfen, ob nicht sogar eine kostengünstige Finanzierung bei einem Händler ohne Mobilfunkvertrag die günstigere Variante wäre, es sei denn, man ist eh Vertragsinhabber oder nutzt entsprechend die Leistungen. Da sich erfahrungsgemäß auch die Preise nicht im Gegensatz zum freien Markt gleichmäßig ändern, muss dieses obige Rechenbeispiel vielleicht später nicht mehr stimmen. Im Tarif Magenta Mobil S mit Top-Smartphone kostet das iPhone 8 mit 64 GB nämlich 449,95 Euro. Rechnet man hier die 480 Euro Handypreis auf, ist das Gerät deutlich teurer, als im freien Handel. Es wäre also günstiger, Magenta Mobil S ohne Handy zu wählen und das Gerät extern zu finanzieren für eine Laufzeit von 24 oder sogar mehr Monaten.

Und wer warten kann, sollte vor Allem bei der Telekom immer auf die Aktionsangebote achten. So wurde um Ostern herum alle Top-Smartphones für 1 Euro angeboten, rechnerisch war auf diese Weise ein iPhone 7 Plus für 480 Euro erhältlich.