Thread
Menü

So genannter Funksmog


07.12.2001 14:58 - Gestartet von ksmichel
In der Art wie die Diskussion um den 'Elektrosmog' geführt wird, erkennt man deutlich, wie gut es um unsere Bildung bestellt ist.

Beispiel: Ein Funkmast auf einer Schule. 'Skandal!' finden um die Gesundheit dauerbesorgte (aber kettenrauchende) Eltern. Das die Antennen Richtcharakteristik besitzen, wird nicht einmal wahrgenommen. Stattdessen wird der Mast ein paar Meter weiter aufgestellt. Sieht einfach besser aus, auch wenn die Kiddies nun wirklich genau in der Strahlungskeule sitzen. Die besorgten Eltern sind zufrieden und rauchen erst mal eine.

Zweiter Punkt: Der Begriff. Unter Funksmog wird wirklich alles durcheinander geworfen. Ob Stromleitungen, Nieder- oder Hochfrequenz - egal, alles ist Strom und damit gefährlich.

Dritter Punkt: Grenzwerte. Es gibt für die thermische WIrkung von Funkstrahlen (nützlich in der Mikrowelle!) Grenzwerte, die vor Schäden schützen sollen. Es ist unter 'ernsthaften' Mobilfunk-Skeptikern unbestritten, dass diese Grenzwerte ausreichend niedrig sind. Bestritten werden die Grenzwerte fast nur von denen, die keine Ahnung haben, warum diese Werte gelten sollen (Aufheizende Wirkung des Gewebes im Augenbereich erst ab Größenordnungen im Bereich 4 W/cm3) kritisch.
Die gegenwärtigen Grenzwerte berücksichtigen nur die thermischen Wirkungen.
Die nicht thermischen sind untersucht, aber nicht mal im Ansatz ist bewiesen, dass sich aus der Nutzung von herkömmlichen Handys eine Gesundheitsgefahr ableiten lässt. Ich rede dabei nicht von den nachweisbaren biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder, die unabweisbar vorhanden sind, sondern vom konkreten Nachweis der Gesundheitsgefahr.

Wenn ich die Intensität, mit der in diesem Bereich geforscht wird einmal modellhaft auf die Schädlichkeit von Tesafilm-Streifen übertragen wollte, hätte man sicher auch schon längst festgestellt, dass von den praktischen Klebestreifen allerhand Gesundheitsgefahren ausgehen MÜSSEN. Im Bereich 'Funk' konnte jedoch der Nachweis der Schädlichkeit trotz großem Aufwand nicht geführt werden. Also heißt es: Weitersuchen, um sicher zu gehen.

Vierter Punkt: Physik. Alle beklagen sich über den Funkmast in Sichtentfernung, aber das sendende Handy am Ohr schreckt nicht weiter. Wer in Physik aufgepasst hat (und das sind wohl mittlerweile kaum noch Leute unter den Politikern, die wenigstens über Grundkenntnisse verfügen), der weiß, dass die Intensität von Funkwellen mit wachsender Entfernung rasend schnell abnimmt. Somit stellt ein Handy am Ohr für den Körper einen wesentlich stärkeren Sender dar als der Funkmast in der Nähe.

Fünfter Punkt: Weniger Masten. Passt zu Punkt 4. Weniger Masten sind nicht besser, sondern schlechter. Denn: Die Masten müssen dann mit erhöhter Sendeleistung senden, um die entfernteren Handy noch versorgen zu können, und das gleiche gilt auch für die Handys: Sie müssen ebenfalls mehr Dampf machen, damit die Verbindung nicht abreißt.

Zusammenfassung: Es ist erschütternd, wie sehr Leute, die bei aller angebrachten Vorsicht bar jeden Grundwissens über die verwendete Technik beim Thema 'E-Smog' mitreden oder gar entscheiden wollen.
Menü
[1] w.barth antwortet auf ksmichel
08.12.2001 13:02
Ich habe selten einen so vernünftigen Beitrag hier im Forum gelesen!

Wolfgang
Menü
[2] thommy antwortet auf ksmichel
08.12.2001 13:53
Dem ist nicht hinzuzufügen, eine reale Darstellung der ich nur zustimmen kann. Hoffendlich lesen und verstehen das auch mal die "Mobilfunkhysteriker".
Gruß
Thommy