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Mit Linux wäre das also doch passiert!


06.11.2001 17:52 - Gestartet von Jan K.
Das musste jetzt einfach mal sein.
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[1] Kai Petzke antwortet auf Jan K.
06.11.2001 18:36
Benutzer Jan K. schrieb:
Das musste jetzt einfach mal sein.

yep :-)

Wir hatten von der teltarif-Redaktion im Newsletter 10/00 angesichts von "ILOVEYOU" erwähnt, dass auch Linux so seine Mängel hat, die gefährliche Viren fördern können. Selten hatten wir als Antwort auf den Newsletter so viele Flame-E-Mails bekommen! Dabei verwenden wir Linux umfangreich inhouse, und mein Name steht unter anderem in jedem Linux-Kernel (mal die Sourcen runterladen und in die Datei CREDITS reinschauen). Aber kritisch sollte man als User und zeitweiliger Entwickler auf jeden Fall sein!


Kai
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[2] PNO antwortet auf Jan K.
06.11.2001 18:40
Benutzer Jan K. schrieb:
> Das musste jetzt einfach mal sein.

Mein lieber Freund,

lehn dich doch mal zurück, und lese die obige Meldung noch einmal durch.
Gaaanz laaangsam.
Da siehst du, daß es sich

1. um einen Bug von eher akademischer Natur handelt, der erst jetzt, nach
Auftauchen eines Hilfsprogramms theoretisch ernster zu nehmen ist.
2. in der Praxis noch kein einziger Virus aufgetaucht ist, der diese
Sicherheitslücke ausnützt, es jedoch sicher nur eine Frage der Zeit ist.
3. es bereits jetzt jede Menge Hinweise und Hilfestellungen gibt, diese
Sicherheitslücke zu schließen. BEVOR überhaupt auch nur irgendetwas
passiert ist.
4. Und DAS, mein lieber Freund, habe ich in den letzten Jahren noch nie für
Windows bemerkt. Vielmehr unzählige Viren, die eine Umsumme an Schaden
auf der Welt tatsächlich angerichtet haben. Melissa, Code Red, I-love-you,
Michelangelo, und wie sie alle heißen.
5. Es sich um einen bekannten Fehler handelt. Hier also der unberechenbare Faktor Mensch eine wesentliche Rolle spielt. Gegen diesen Faktor ist in der Tat kein Kraut gewachsen. Nicht nur im (reinen) Computerbreich, auch beim Fliegen, Atomkraftwerken, Weltraumforschung, etc pi pa po
6. Also lehn dich zurück, vertraue weiter auf Windows. Hast ja auch genug
dafür bezahlt!!! Sichere regelmäßig deine Daten, denn der nächste
Windows-Virus, der auch wirklich zuschlägt, der kommt bestimmt. Vielleicht
trifft er ja auch dich?
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[2.1] Jan K. antwortet auf PNO
06.11.2001 19:46
Typisch Linux-User, kaum sagt man was Schlechtes über ihr Heiligtum, schon gibt's Ärger.
Das Problem ist, daß viele Anfänger in Sachen Linux glauben, daß ihr System a priori unverwundbar sei und machen sich keine Gedanken über Systemschutz. Ich hab ja Linux, nur Windows ist gefährdet. Da muss man ganz klar gegenhalten.
Übrigens, meistens ist nicht Windows an sich das Problem, sondern die verwendeten Anwendungen, allen voran Outlook und das MS Office.
Aber die braucht ja keiner zu benutzen. Ich benutze statt IE/Outlook Opera, statt MS Office LaTex und StarOfffice, habe immer eine gut konfigurierte Firewall laufen (Outpost) und nutze regelmäßig einen Virenscanner.
Ich kriege zwar auch virenverseuchte Emails, lade mir auch ab und zu bei Morpheus eine virenverseuchte Datei runter, aber das ist absolut kein Problem.
Somit ist dein Punkt 5. der einzig Richtige, der User ist das Problem, unabhängig vom Betriebssystem.
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[2.1.1] RE: Mit Linux 'wäre' das also doch passiert!
todix antwortet auf Jan K.
07.11.2001 08:38
Benutzer Jan K. schrieb:

Somit ist dein Punkt 5. der einzig Richtige, der User ist das Problem, unabhängig vom Betriebssystem.

Ganz so hart kann man das denke ich nicht sagen. Sicher ist der User immer das größte Problem, wenn er nicht verantwortungsbewust mit seinem System umgeht. Das Internet ist meiner Ansicht nach eine Art Verkehrssystem voller Autos die noch nie beim TÜV gewesen sind. Da gäbe es auch Tote ohne Ende und jeder würde es auf die Hersteller der Autos schieben.

Wobei ein Standard-Windows98 System vermutlich nicht einmal die Allgemeine Betriebszulassung bekommen dürfte, weil die Bremsen noch im Kofferraum liegen :-)

Aber es stimmt schon, dass sich bei einem OpenSource-System wie Linux erheblich mehr Leute mit dem System beschäftigen, die das System weiterbringen wollen, als solche, die dem System schaden wollen. Also ist die Warscheinlichkeit, dass ein Fehler entdeckt und unschädlich gemacht wird, deutlich höher als bei Windows, wo er vermutlich entdeckt und ausgenutzt wird.

Aber wie auch immer, nach der Entdeckung obliegt es natürlich dem Benutzer, die Sicherheitslücke zu stopfen.


Torsten