Benutzer arbeiterjoe schrieb:
Offensichtlich hat eine massenwirksame Entwertung der Qualität von Fotos stattgefunden.
Nein. Die Kameras der Smartphones sind in den letzten Jahren wirklich besser geworden. In unserem Kameratest dokumentieren wir das auch regelmäßig. Hier ein Beispiel für einen direkten Vergleichstest von iPhone 6 und 6S:
https://www.teltarif.de/iphone-isight-kamera-...Aber wenn man mal vergleicht, was mit ausgewachsenen Komptaktkameras schon möglich ist, dann ist es je nachdem schon ein Unterschied, wie Tag und Nacht.
Ich weiß nicht, was genau Sie mit "ausgewachsenen Kompaktkameras" meinen. Wenn Sie damit Kameras wie die Nikon 1 im Kopf haben, bei denen Kamera und Objektiv ungefähr so viel kosten, wie ein top-Klasse-Smartphone, gebe ich Ihnen recht. Denn den Vergleich mit dem, was man an Kompaktkameras für 100 Euro auf dem Wühltisch im Elektronikmarkt findet, brauchen die Smartphone-Kameras nicht zu scheuen. Denn die Einsteiger-Kompaktkameras haben sich einfach nicht weiterentwickelt.
Wie es in der 200-Euro und 300-Euro-Preisklasse ausschaut, kann ich derzeit nicht sagen. Sicher haben die dort üblicherweise verbauten Superzoom-Objektive im Tele-Modus erhebliche Vorteile gegenüber Smartphone-Kameras. Doch Verbrauchern scheint das nicht so wichtig zu sein, sonst würden sie ja mehr von diesen Superzoom-Kameras kaufen. Nutzt man den Zoom nicht, ist aber z.B. eine Nikon Coolpix L840 trotz scheinbar riesiger Linse dennoch einem iPhone 6S unterlegen: Der 1/2,3-Zoll-Sensor der Coolpix ist ca. 6,2 mal 4,6 Millimeter groß. Das iPhone kommt zwar nur auf 4,9 x 3,7 Millimeter, also etwa ein Drittel weniger Sensorfläche. Doch die Blendenzahl ist beim iPhone mit f/2,2 besser als bei der Coolpix mit f/3,0. Und da die Blendenzahl quadratisch in die Rechnung eingeht, sammelt das iPhone am Ende sogar mehr Licht ein als die Coolpix!
Klar siegt die Coolpix bei Zoom-Aufnahmen, da bei dieser die Blendenzahl selbst bei voller Tele-Einstellung nur auf 6 sinkt. Das ist bei 38-facher Vergrößerung ein sehr guter Wert!
Und die Entwicklung der Smartphone-Kameras bleibt nicht stehen. Die Kamera des Galaxy S7 ist zwar dünner als die des S6, so dass sie weniger hervorsteht. Zugleich wurde der Sensor aber im Vergleich zum Vorgänger nicht etwa verkleinert, sonder vergrößert (nun 1/2,5-Zoll) und die Blendenzahl auf f/1,7 reduziert. Die Folge: Bei gleichem Sichtfeld (also ohne Zoom) sammelt die Mini-Kamera des S7 dennoch mehr als doppelt so viel Licht ein wie die Coolpix L840! Auch bei den Möglichkeiten der weiteren Bildverarbeitung auf dem Hauptprozessor liegt das S7 vorne. Und dass das S7 das VIEL bessere Display hat, um die Fotos gleich anzuschauen und z.B. Schärfe oder Verwackler sofort zu erkennen, steht ebenfalls außer Frage.
Und selbst bei Kompakten sagt man das Objektiv, der Sensor sein grenzwertig klein. da müsse man halt kompromisse machen.
Da sind wir uns einig. Nur sind die Kompakten beim Standard-Sichtfeld (entsprechend 28 bis 35 mm Brennweite bezogen auf das früher übliche Kleinbildformat der Spiegelreflexkameras) inzwischen den top-Smartphones unterlegen.
Auch Akkus werden ja nicht immer leistungsfähiger oder auch selbst dünner.
Doch, auch bei Akkus steigt die Leistungsfähigkeit. Aktuelle Li-Ion-Akkus diverser Hersteller erreichen bereits 250 Wh/kg. Vor einigen Jahren war noch bei 200 Wh/kg Schluss. Das sind 25% mehr - und das bei heute sogar eher höherer Zyklenfestigkeit und Sicherheit.