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Modems sind nicht passiv - IADs/"Routermodems" gehört die Zukunft!


30.01.2016 03:42 - Gestartet von Leiter Kundenverarsche³
Benutzer BASE STATION schrieb:
"Der Zugang zum Internet muss demnach als passiver Netzabschlusspunkt ausgestaltet sein."

Jawohl, vollkommen richtig und gut so.
Und zudem vollkommen im Rahmen des DOCIS-Standards.

Da sehe ich ein erhebliches Problem wenn bei EuroDOCSIS jeder sein eigenes modem betreiben kann. Scheint mal wieder ein deutscher Sonderweg zu sein, denn mir ist nirgends wo sonst bekannt, daß man sein cable modem selbst einrichten kann. Aus gutem Grund!

Manmanman. Wie oft müssen wir das hier im Forum noch durchkauen. Ich glaube es wäre mal an der Zeit für einen "mutigen" Teltarif-Artikel, der sich technologisch an das Thema rantraut. Das "Problem" siehst offenbar nur und die Kabelpropaganda. Ein Blick in den Standard und gesunder Menschenverstand hilft mehr als deine Links und dein Gedankengang.

Es gibt grundsätzlich kein Problem beim Betreiben eigener Anschlussgeräte. Bei DOCSIS ist das nichts anderes wie im DSL-Bereich. Wenn du ein eigenes DOCOSIS-Modem an ein Kabeldose ranflanschst dann passiert was? Genau. Es passiert erstmal gar nicht's - wie im DSL-Bereich. Du musst mit dem KNB einen Vertrag haben und in dessen Buchungssystemen auftauchen, im CMTS, das mit diesen Systemen rückgekoppelt ist, sind die Router und Einwahldaten hinterlegt, andernfalls findet keinerlei Breitbandkommunikation mit dir/deinem Endgerät statt.

Es geht im Kabel überhaupt nicht um den Betrieb eigener Geräte durch Ottonormalkunde, der ist überhaupt kein Problem und völlig unkritisch. Es geht einzig und allein um das Thema EINRICHTUNG (und damit verknüpfte Sicherungsmaßnahmen). Die Einrichtung ist hier nur ein klein wenig "komplexer" als im DSL-Bereich. Neben einem individuellen MIC via TR-069 (im DSL-Bereich imho des Teufels, im Kabel aus Sicherungsgründen aber unabdingbar) spielt die individuelle MAC-Adresse der Geräte eine Rolle um zuverlässig provisionieren zu können. Dazu muss aber das Anschlussendgerät nicht vom Provider gestellt werden. Jede Form des Missbrauchs kann vom Kabelnetzbetreiber von vorn herein ausgeschlossen werden, wenn er seine Systeme im Griff hat. Zum möglichem Mißbrauch in den Kabelnetzen gehören mindestens immer zwei: Einmal das manipulierte Endgerät des Kunden und auf der einen Seit und auf der anderen Seite die Gegenstelle, sprich, das CMTS und die dahinterliegenden Providersysteme die das zulassen. Ein möglicher Dritter im Bunde sind die Hardwarehersteller (ich rede hier nicht von Bastellösungen Eigenmarke), die eine Manipulation ermöglichen. Sollen solche Hersteller oder nur einzelne Modelle für soetwas in Deutschland zu Ruhm gelangen, muss man diese dann eben - zur Not - vom Anschluss ans Netz ausschließen. Das dürfte rechtlich kein Problem darstellen, da auch bei freier Endgerätewahl kein Provider rechtlich gewzungen ist, widerrechtliche, stabilitätsgefährdende Handlungen zu dulden. Mehrfacheinwahlen oder Bandbreitenmanipulationen können allein über Netztechnik verhindert werden. Ggf. müssen hierzu eben neue Sicherungsmechanismen entwickelt oder bestehende "gehärtet" werden. Das verursacht ein wenig Aufwand. Aber es geht. Ich schätze die reale Gefahr, die immer wieder pechschwarz an die Wand gemalt wird, für äußerst gering ein.

Was man dabei nämlich auch nicht vergessen darf - mit dem Wegfall des Routerzwangs entfällt gleichzeitig der bisherige Hauptgrund für Manipulationsversuche durch den Anschlussinhaber/-Nutzer: Der Wille, einfach ein anderes technisch dafür vorgesehenes Endgerät zu verwenden, als jenes, welches der Provider von Gottes gnaden dafür vorgesehen hat. Für dieses Ziel brechen sich auch einfachste Nutzer einen ab, wenn es sein muss. Man sieht es doch bei den Auslesegeschichten für Einwahl- und VoIP-Daten bei Zwangsrouterprovidern. Für Leistungserschleichungen wie Mehrfacheinwahlen oder Bandbreitenmanipulationen braucht man echte kriminelle Energie. Die Wunschhardware am Anschluss einzusetzen ist hingegen nur ein frommer, legitimer Kundenwunsch, dem der Gesetzgeber nun zum Durchbruch verholfen hat.