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Call by Call? Was war das nochmal gleich?


24.11.2015 23:41 - Gestartet von niknuk
Seit 2006 bin ich Kunde bei einem Telekom-Mitbewerber, bei dem Call by Call nicht genutzt werden kann. Nach 9 Jahren kann ich nunmehr sagen: ich brauche den Krampf nicht. Es ist zwar richtig, dass man mit Call by Call eine Menge Geld sparen kann. Entscheidend ist allerdings, was am Monatsende als Gesamtsumme auf der Rechnung steht. Und wenn das wegen niedrigerem Grundpreis und Inklusiv-Flatrate für das von Familie, Freunden und Bekannten hauptsächlich genutzte Mobilfunknetz trotz hoher Minutenpreise für Gespräche zum Mobilfunk oder ins Ausland weniger ist als bei einem Telekom-Anschluss mit Call-by-Call-Nutzung ist, dann ist doch alles in Ordnung, oder nicht?

Nichtsdestotrotz gibt es weiteres Optimierungspotential. Mir waren die Minutenpreise meines Anbieters für Gespräche in fremde Mobilnetze in Höhe von 22 Cent auf Dauer zu teuer. Also habe ich mir einen VoIP-Anbieter gesucht, der nur einen Bruchteil davon verlangt, und meine Fritzbox so eingestellt, dass Gespräche in die Mobilnetze und ins Ausland automatisch über diesen Anbieter geroutet werden. Und schwuppdiwupp ist Call by Call samt der damit verbundenen Fallstricke für mich noch überflüssiger geworden als es ohnehin schon war.

Nun kann man ja einwenden, dass Nutzer von reinen Telefonanschlüssen ohne DSL kein VoIP nutzen können. Dieser Einwand ist richtig. Im Artikel geht es jedoch um Call by Call über All-IP-Anschlüsse. Die wiederum schaltet die Telekom aber nur in Verbindung mit DSL und einem Internetzugang. Der Nutzung von VoIP von Drittanbietern an All-IP-Anschlüssen der Telekom steht also nichts mehr im Wege, d. h. Call by Call wird zumindest an Telekom-All-IP-Anschlüssen komplett überflüssig. Ich verstehe daher nicht, warum sich ausgerechnet Nutzer solcher Anschlüsse über nicht funktionierendes Call by Call beklagen. Ein Vertrag bei einem VoIP-Anbieter, und das Gefummel mit stündlich wechselnden Call-by-Call-Vorwahlen, unerwarteten Preissprüngen und anderen Komfortbremsen ist ab sofort Vergangenheit.

Gruß

niknuk
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[1] muc80337 antwortet auf niknuk
25.11.2015 02:28

einmal geändert am 25.11.2015 02:32
Benutzer niknuk schrieb:
Nach 9 Jahren kann ich nunmehr sagen: ich brauche den Krampf nicht. Es ist zwar richtig, dass man mit Call by Call eine Menge Geld sparen kann.
Du darfst Deinen Anwendungsfall nicht verallgemeinern.
Richtig ist sicherlich, dass die Bedeutung von cbc abgenommen hat allein schon wegen der nationalen Festnetz-Sprachflatrates in den meisten kombinierten Telefon/Internettarifen.

Also habe ich mir einen VoIP-Anbieter gesucht, der nur einen Bruchteil davon verlangt, und meine Fritzbox so eingestellt, dass Gespräche in die Mobilnetze und ins Ausland automatisch über diesen Anbieter geroutet werden.
Richtiges Stichwort: Fritzbox. Die kann man aber nicht an jedem Anschluss nutzen. Und selbst wenn man sie nutzen kann ist nicht bei jedem Anbieter sicher, ob man "fremdes" VoIP nutzen kann.
Da gibt es für manche Hoffnung - die Abschaffung von Zwangsroutern im Jahr 2016. Wobei Telekom Hybridkunden aktuell keine Hoffnung schöpfen dürfen.

Der Nutzung von VoIP von Drittanbietern an All-IP-Anschlüssen der Telekom steht also nichts mehr im Wege, d. h. Call by Call wird zumindest an Telekom-All-IP-Anschlüssen komplett überflüssig.
Das glaube ich Dir für Deinen Anwendungsfall durchaus. Aber man darf nicht unterschätzen, dass es auch weniger technikaffine Zeitgenossen gibt, für die die Einrichtung eines zusätzlichen VoIP-Accounts eine Hürde darstellt. Zumal ein z.B. Telekom Speedport anders als eine Fritzbox keine Wahlregeln für eine bequeme Auswahl des VoIP-Anbieters abhängig vom Anrufziel erlaubt. Vielmehr braucht ein Speedport-Nutzer pro VoIP-Anbieter ein separates Telefon, um so die abgehende Rufnummer auswählen zu können.
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[1.1] niknuk antwortet auf muc80337
25.11.2015 06:47
Benutzer muc80337 schrieb:

Du darfst Deinen Anwendungsfall nicht verallgemeinern.

Ich verallgemeinere nicht, ich beziehe mich ausdrücklich auf Telekom-All-IP-Anschlüsse, von denen im Artikel die Rede ist.

Richtiges Stichwort: Fritzbox. Die kann man aber nicht an jedem Anschluss nutzen.

An Telekom All-IP-Anschlüssen kann man sie nutzen.

Aber man darf nicht unterschätzen, dass es auch weniger technikaffine Zeitgenossen gibt, für die die Einrichtung eines zusätzlichen VoIP-Accounts eine Hürde darstellt.

Wer Call-by-Call-Wahlregeln einrichten kann, der kann auch einen VoIP-Account in der Fritzbox oder einem anderen VoIP-Client einrichten. Das ist kein Hexenwerk und die meisten VoIP-Anbieter liefern auch eine gute Anleitung dazu.

Gruß

niknuk
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[1.1.1] TeliMaus antwortet auf niknuk
25.11.2015 08:55
Call by Call wird bei uns seit fast 15 Jahre für jegliche Auslandsanrufe, zeitweise mehrfach in der Woche, genutzt. Vorher analog, seit diesem Jahr auch über All-IP.
Seit Bestehen nutze ich die Auflistung von Teltarif mit großem Erfolg. In dieser langen Zeit ist es vielleicht 4-5 mal zu kleinen Unregelmäßigkeiten mit dem jeweiligen Anbieter gekommen. Die Mühe, jeweils die Nummer des ausgewählten Anbieters mit der Rufnummer anzuwählen, sowie die Protokollierung der Gespräche als Nachweis gehe ich gerne ein, wenn viel, viel Geld gespart werden kann. Wenn die Telekom nach so einer langen Zeit immer noch uneinsichtig bis zu mehreren EUR/pro Minute für ein 1 EURCent Gespräch verlangt, gehe ich diese kleine Zusatzmühe gerne ein. Welche sonstigen techn. Möglichkeiten jemand nutzen will/kann, ist doch wohl abhängig von der vorhandenen Technik und ansonsten wohl eher Geschmackssache. Hauptsache, es funktioniert ! Call by Call ist für mich ganz und gar nicht veraltet oder unnütz. Auch nach Wechsel zu All-IP funktioniert das bei uns durchgehend einwandfrei. Call by Call ist erst dann unnötig, wenn die Telekom mal zu einer kundenfreundlicheren Auslandstarifpolitik übergehen würde. Da habe ich aber schon lange jeglichen Glauben verloren.

Gruss
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[1.1.2] muc80337 antwortet auf niknuk
25.11.2015 14:38
Benutzer niknuk schrieb:
Benutzer muc80337 schrieb:

Du darfst Deinen Anwendungsfall nicht verallgemeinern.

Ich verallgemeinere nicht, ich beziehe mich ausdrücklich auf Telekom-All-IP-Anschlüsse, von denen im Artikel die Rede ist.

Das hatte ich aus Deinem Posting anders verstanden: Dass Du Dich auf Deinen Anschluss bei der Telekom-Konkurrenz beziehst, wo Du offenbar eine zusätzliche Flatrate in das von Euch genutze Mobilfunknetz hast.


Aber man darf nicht unterschätzen, dass es auch weniger technikaffine Zeitgenossen gibt, für die die Einrichtung eines zusätzlichen VoIP-Accounts eine Hürde darstellt.

Wer Call-by-Call-Wahlregeln einrichten kann, der kann auch einen VoIP-Account in der Fritzbox oder einem anderen VoIP-Client einrichten. Das ist kein Hexenwerk und die meisten VoIP-Anbieter liefern auch eine gute Anleitung dazu.


Wie kommst Du darauf, dass z.B. eine typische 80-jährige Dame Call-by-Call-Wahlregeln einrichten kann, selbst wenn sie sich eine Fritzbox gekauft hat?
Die ist es gewohnt, direkt am Telefon die ihr bekannte cbc-Vorwahl zu wählen.
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[1.1.2.1] niknuk antwortet auf muc80337
25.11.2015 15:48
Benutzer muc80337 schrieb:

Wie kommst Du darauf, dass z.B. eine typische 80-jährige Dame Call-by-Call-Wahlregeln einrichten kann, selbst wenn sie sich eine Fritzbox gekauft hat?

Wie kommst du darauf, dass eine typische 80-jährige Dame einen Telekom All-IP-Anschluss hat? (nur bei denen soll es Probleme mit CbC geben).

Die ist es gewohnt, direkt am Telefon die ihr bekannte cbc-Vorwahl zu wählen.

Kann sie ja. An einfachen Telekom-Telefonanschlüssen soll es mit CbC ja auch keine Probleme geben.

Davon abgesehen braucht man nicht zwingend eine Fritzbox, um CbC zu automatisieren. Entsprechende Funktionen gibt es auch bei Telefonen.

Apropos 80-jährige Damen: meine Tante ist dieses Jahr 86 geworden. Sie war das Gehampel mit CbC (das sie vorwiegend für Ferngespräche nutzte) leid und hat sich jetzt einen Kabel BW-Telefonanschluss geholt (nur Telefon, Internet braucht sie nicht). Der enthält eine Festnetzflat, d. h. ihr Haupt-Anwendungsfall für CbC ist weggefallen. Unterm Strich zahlt sie jetzt weniger als für den analogen T-Net Call Plus-Anschluss. Zwar ist bei Kabel BW der Grundpreis höher (19,99 statt 16,37 Euro), dafür sind aber ihre Gesprächskosten fast auf 0 gesunken.

Mein Schwiegervater wiederum, der ebenfalls die 80 bereits überschritten hat, nutzt einen Preselection-Anbieter. Auch er muss sich über CbC nicht mehr den Kopf zerbrechen. Dieser Komfort ist ihm auch wesentlich mehr wert als die paar Cent, die er mit CbC noch sparen könnte.

Gruß

niknuk
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[1.1.2.1.1] muc80337 antwortet auf niknuk
26.11.2015 16:00
Benutzer niknuk schrieb:

Genau. Auf das Nutzungsverhalten kommt es an. Wie Du früher geschrieben hast
Entscheidend ist allerdings, was am Monatsende als Gesamtsumme auf der Rechnung steht.

Wer nur national telefoniert und fast ausschließlich zu Festnetzanschlüssen, der kommt mit einer Festnetzflatrate weit und braucht bei der Wahl seines Anbieters nicht auf cbc schauen. Und auch nicht auf irgendwelche VoIP-Anbieter. Aber es gibt auch anderes Telefonieverhalten.

Es ist schon klar, dass cbc irgendwann sterben wird, weil es weniger und weniger nachgefragt wird. Vor allem mit weiterer Zunahme von Flatrates:
Bei sipgate bekommst Du jetzt eine Flatrate für 10 Euro in nationale Fest- und Mobilfunknetze. Und wenn Du 15 Euro ausgibst, dann hast Du die EU-Länder fix und mobil auch dabei.